Hilpoltstein: Wohin mit dem Lkw, wenn die Fahrstunden beendet sind?

10.11.2017, 17:44 Uhr
Hilpoltstein: Wohin mit dem Lkw, wenn die Fahrstunden beendet sind?

© Harry Rödel

Erst sei die Dieselstraße auf Höhe des Parkplatzes vom Autohaus Rothsee zur absoluten Halteverbots-Zone erklärt worden; Anfang vergangener Woche folgte schließlich die gegenüberliegende Seite auf Höhe der Straßenmeisterei Hilpoltstein und dem Technischen Hilfswerk als Lkw-freie Zone, erzählt ein sichtlich verärgerter Gerngroß. Pkw hingegen dürften hier weiterhin parken. Einen alternativen Standort für seinen Lkw sieht er im Gewerbegebiet nicht. Er habe das 200 000 Euro teure Gefährt auch schon weiter hinten abgestellt. Mit der Konsequenz, dass Unbekannte einen Blinker demolierten und ein Unfallflüchtiger gegen den Sattelzug bretterte. "Ich bin damals auf 8000 Euro Schaden sitzen geblieben."

Weil der obere Teil der Dieselstraße, der von der Heidecker Straße abzweigt, auch nachts leichter einsehbar sei und Vandalen dadurch kaum eine Chance hätten, würde er diesen Standort gerne weiterhin nutzen. Doch in dieser Hinsicht schoben sowohl das Technische Hilfswerk (THW) als auch die Straßenmeisterei Hilpoltstein einen Riegel vor. In beiden Fällen verweisen die Verantwortlichen auf Probleme beim Ausfahren, meint der Hilpoltsteiner Stadtbaumeister Thomas Stark. Wenn auf beiden Seiten die Straße mit Lkw zugeparkt gewesen sei, sei es für die Kraftfahrer von THW oft ein Slalom gewesen, um von der Ausfahrt auf die Dieselstraße zu kommen. Deswegen sei zuerst dieser Part der Straße (gegenüber des Parkplatzes eines VW-Autohauses) mit einem absoluten Halteverbot deklariert worden.

Für die Argumentation des THW hat Großhauser sogar Verständnis, zumal dieser Straßenteil bis vor geraumer Zeit mit Pkw zugeparkt gewesen sei. "Da hatte ich mit dem Lkw oft große Probleme", sagt der Fahrlehrer. Mittlerweile habe die Arztpraxis in der Dieselstraße eigene Stellplätze und es gibt halt ein Parkverbot.

Danach habe sich die Straßenmeisterei – direkt neben dem THW – beschwert, dass parkende Lkw den schweren Fahrzeugen – mitunter mit Schneepflug – das Ausfahren erschweren würden. "Die Fahrzeuge der Straßenmeisterei konnten nicht gesichert abbiegen", sagt Stark. Ähnlich sieht es Polizei-Hauptmeister Thomas Eckl von der Hilpoltsteiner Polizei-Dienststelle. Beim Ortstermin mit Vertretern der Stadt, der Polizei und der Straßenmeisterei "waren wir uns in diesem Fall einig".

Genauso sieht es Ambrosius Brandl, Leiter der Straßenmeisterei Hilpoltstein. Bei einem Ortstermin mit seinem Chef Peter Scholl vom Staatlichen Bauamt Nürnberg sei diese missliche Situation besprochen worden. "Wir haben auch mit unseren Leuten darüber gesprochen", erklärt Brandl. Auf Scholls Initiative hin sei ein entsprechender Brief an die Stadt verfasst und abgeschickt worden. Woraufhin die Kommune dann auch mit einem eingeschränkten Parkverbot für Lkw reagiert habe. Die Sattelzüge dürften lediglich zum Be- oder Entladen stehen bleiben, fügt Stark hinzu.

Pkw kein Problem

Brandl habe es schon erlebt, dass ein Lkw die halbe Aus- und Zufahrt der Straßenmeisterei zugeparkt habe. Die Pkw seien kein Problem, über die könnten seine Leute locker drüberschauen; bei Lkw hingegen müssen sich die Fahrer nahezu blind vortasten, um auf die Dieselstraße zu gelangen.

Das stimmt nicht, wehrt sich Großhauser. Sein Lkw sei nur um einige Zentimeter breiter als ein Pkw und von der Länge her würde dieser auch nicht stören. Er habe seinen Hängerzug stets so platziert, dass dieser nicht direkt an der Ein- und Ausfahrt stand.

Wie eingangs erwähnt: Alternativen gebe es im Gewerbegebiet kaum, so Großhauser. Nicht nur, dass die anderen Straßen fernab der Öffentlichkeit seien, seien sie auch zu schmal. Ausnahme: Dieselstraße. Seit dem Parkverbot stellt der 48-jährige Großhauser seinen Hängerzug in der Dieselstraße weiter hinten Richtung Raiffeisenmarkt ab – aber wohl sei ihm dabei nicht. So sieht er schon die nächsten Beschädigungen seines teuren Lkw auf sich zukommen.

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