Hilpoltsteiner Christuskirche feiert bunten 90.

26.9.2016, 16:31 Uhr
Hilpoltsteiner Christuskirche feiert bunten 90.

© Robert Unterburger

Zu den Klängen der Hilpoltsteiner Stadtkapelle ging es nach dem Gottesdienst bei herrlichem Sonnenschein zur Försterwiese, wo zwei geräumige Zelte Schatten spendeten. Religionspädagoge und Diakon Gerhard Lachner begrüßte die zahlreichen Gäste. Für einen musikalischen Geburtstagsgruß erhielt der Bartimäus-Kindergarten zum Auftakt der Feier reichlich Applaus.

Peter Knaupp vom Kirchenvorstand erinnerte daran, dass die Christuskirche innerhalb eines Jahres erbaut wurde. Knaupp, der federführend die Ausstellung „90 Jahre Christuskirche" vorbereitet hatte, wies darauf hin, dass diese täglich geöffnet sei.

Dekan Klaus Stiegler vom Dekanat Schwabach betonte, dass die „Kirchengemeinde Hilpoltstein das Miteinander verschiedener Menschen lebt“ und diese in der Christuskirche „einen geistigen Lebensraum haben“. „Ich schaue mit viel Freude und Dankbarkeit hierher“, unterstrich Dekan Stiegler, „viele engagierte Menschen treten mit Herzblut für ihre Kirche ein.“

Wichtig sei eine Abwechslung zwischen Anspannung und Entspannung, meinte der Dekan weiter. Bei dieser Jubiläumsfeier stünde Entspannung im Mittelpunkt. Die Kirche in der Burgstadt sei geprägt von einem ökumenischen Geist. Dieser Geist stelle eine Bereicherung im kirchlichen Leben dieser Stadt dar. „Kirche ist nie Selbstzweck, sondern ein Lebensraum, damit die Menschen fröhlicher und zuversichtlicher leben“, erklärte der Dekan und fügte hinzu: „Die Christuskirche ist eine geistige Oase dieser Stadt.“

„Tolle Vielfalt“

Landrat Herbert Eckstein hob hervor, dass „Hilpoltstein eine tolle Vielfalt und ein tolles Miteinander biete. Hilpoltstein hat immer mehr gemacht als andere Kommunen, man denke nur an Inklusion, also an die Integration von behinderten Menschen.“ Leider lasse in unserer Zeit „die Bindungskraft des Glaubens“ stark nach, bedauerte Eckstein. „Wir haben mit den zehn Geboten eine Anleitung, wie wir unser Leben gestalten sollen“, so der Landrat weiter, „allerdings gibt es in unserer Zeit Verwahrlosungen wie die permanente Bombardierung von Aleppo oder den Umstand, dass Tausende von Menschen im Mittelmeer ertrinken.“

Hilpoltsteiner Christuskirche feiert bunten 90.

© Robert Unterburger

Der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl, der Mitglied im Kirchenvorstand ist, meinte: „Es gibt Menschen, die gleiche Interessen haben und die mehr tun als sich nur um sich selbst zu kümmern. Der Glaube verbindet uns und das Miteinander ist das, was unsere Gemeinschaft ausmacht.“ Wichtig sei „die Toleranz miteinander und füreinander“.

Pfarrer Traugott Burmann, der von 1984 bis 1995 als evangelischer Pfarrer in Hilpoltstein wirkte, erinnerte daran, dass zu der Zeit, als er hier anfing, die Christuskirche noch „evangelische Kirche“ hieß. „Da war die Kirche noch nicht goldgelb angestrichen“. Es habe sich eine Menge getan, lobte Burmann. So sei ein Weltladen entstanden, „der noch wächst und gedeiht“. Damals sei die Kirchengemeinde mit rund 1300 Gemeindegliedern noch wesentlich kleiner gewesen. Als ich ging, waren es schon 2000 Gemeindeglieder“, berichtete er. „Seit 21 Jahren bin ich in Kulmbach und ich finde es schön, heute wieder einmal in Hilpoltstein zu sein. Der Kontakt nach Hilpoltstein ist nie abgerissen.“

Es wäre interessant, wenn die Kirche sprechen und erzählen könnte, was sie schon alles erlebt hat, sagte der katholische Pfarrer Franz Josef Gerner. „Die Kirche wurde vor 90 Jahren aus totem Material gebaut, heute bilden lebendige Steine die Kirchengemeinde und es ist eine Gemeinde mit Herz entstanden.“ Geburtstag könne und solle niemand alleine feiern, so Pfarrer Gerner weiter. Geburtstag sei da zum Zurückschauen, zum Danken und um die Zukunft zu bitten.

Enge Kooperation

Diakon Lachner wies darauf hin, dass es ist in Hilpoltstein ein gutes ökumenisches Miteinander zwischen der katholischen Pfarrgemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde gebe. Man praktiziere „viel Geschwisterlichkeit“, pflege rege Kontakte miteinander, habe gemeinsame Sitzungen und erstelle einen gemeinsamen Pfarrbrief.

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