Hilpoltsteiner Triathleten-Paar fehlen zwei Stimmen

15.1.2017, 19:41 Uhr
Hilpoltsteiner Triathleten-Paar fehlen zwei Stimmen

© Salvatore Giurdanella

Julia Ramsauer, die im vergangenen Jahr unter anderem als Crosstriathlon-Europameisterin erfolgreich war, holte mit deutlichem Abstand zur zweitplatzierten Leichtathletin Rhona Schmidt die Trophäe unter das Dach des La Carrera TriTeams. Neben der Triathletin stand beim offiziellen Abschlussfoto bei der Wahl der Sportler des Jahres ein junger Top-Athlet mit ganz großer Perspektive: Tischtennis-As Hannes Hörmann, gerade mal 13 Jahre alt und nach zwei Jahren bei der zweiten Nominierung gleich zum zweiten Mal ausgezeichnet. Den jungen Röttenbacher, der für die Tischtennis-Hochburg Hilpoltstein an der Platte steht, hatte die Gemeinschaft der Landkreis-Sportelite an die Spitze gewählt.

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© Salvatore Giurdanella

Spiel, Satz und Sieg – drei der vier Titelträger der Sportlerwahl 2016 kämpfen sich in dieser Zählart von Erfolg zu Erfolg. Die erste Volleyball-Damenmannschaft der DJK Allersberg wurde weibliche Mannschaft des Jahres. Den Landrat freute es, dass die Damen in schwarz-weiß-grün jubeln durften. „Denn Volleyball hat es im Landkreis eher schwer.“

Meixner verbessert

Schwer bleibt es auch für die zahlreichen erfolgreichen Schützen, denen heuer wieder zum Bedauern von Herbert Eckstein ein Platz ganz oben bei der Sportlerehrung verwehrt geblieben ist: „Bei uns muss ein Schütze halt erst Olympiasieger werden, damit er sich hier durchsetzen kann.“ Immerhin hat sich Andreas Meixner aus Ebenried vom vierten auf den dritten Platz vorgearbeitet.

„Läuft“, kann man hingegen uneingeschränkt sagen, wenn man auf das Hilpoltsteiner Tischtennis schaut. Die hocherfolgreiche und sympathische TV-Abteilung um Tischtennis-Urgestein Bernd Beringer hatte beim Rennen um die begehrte Glasskulptur des Landkreises gleich zweimal die Nase ganz vorn. Ausnahmetalent Hannes Hörmann bekam mannhafte Rückenstärkung vom Zweitliga-Team seines Vereins. Alexander Flemming, Nico Christ, Petr David und Dennis Dickhardt erreichten nach einem zweiten Platz im vorigen Jahr heuer den Titel Mannschaft des Jahres.

Den Worten folgten Taten

„Jetzt spielen sie halt so gut, wie der Beringer schreibt“, lautete der anerkennende Kommentar von Herbert Eckstein. Dass das Ligateam – anders als manch anderer auf der Ehrungsliste stehende Sportler, der vergeblich aufgerufen wurde - Trophäe und Urkunde trotz sportlichen Großkampf-Wochenendes persönlich entgegennahm, rechnete ihnen Eckstein und Publikum hoch an.

Die zahlenmäßig größte Gruppe mit Sportlern von ganz jung bis zur AK80 versammelte sich bei der Ehrung der Leichtathleten auf der Bühne. Ein schönes Bild, angesichts dessen sich nicht nur Eckstein wünschte, dass die Leichtathletik mit ihren verschiedenen Disziplinen in der Sportwelt „wieder den Stellenwert bekommt, den sie mal gehabt hat“. Viele Athleten sind von Kindesbeinen und über viele Jahre hinweg immer wieder bei der Ehrung zu Gast und so ist dem Landrat das ein oder andere Talent im Laufe der Jahre buchstäblich über den Kopf gewachsen. „Das ist das Schöne an der Sportlerehrung“, bemerkte Herbert Eckstein, „erst sind´s kleine Boum und dann plötzlich Männer.“

"Bilder, die wir brauchen"

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© Salvatore Giurdanella

Männer, die einem auch mal die Tränen in die Augen steigen lassen können. So wie Läufer Andreas Wagner, der bei den Special Olympics so erfolgreich war. Er konnte seine Freude über die Ehrung und seinen vierten Platz bei der Wahl zum Einzelsportler des Jahres kaum fassen und verharrte auf der Bühne lange in der herzlichen Umarmung eines Sportfreundes. Auch das, so der Landrat, „Bilder, die wir im Landkreissport brauchen.“

Zu den außergewöhnlichsten Spitzensportlern des Landkreises gehören sicher zwei Frauen mit Hang zu geradezu unmenschlich anmutenden Ausdauerleistungen: Freiwasserschwimmerin Mirjam „Mim“ Schall, die unter anderem mit ihren Projekten, den Bodensee in seiner Breite und den Fehmarnbelt zu queren, für Aufsehen gesorgt hat und Christine Waitz, die beim Race Around Ireland die Grenzen des Machbaren in Sachen Radfahren erfolgreich ausgelotet hat.

Ganz in Rot hatten sich wieder zahlreiche Sportlerinnen und Sportler der Hörgeschädigten Freizeit- und Sportgruppe HFS Franken versammelt. Gebärdendolmetscherin Maria Portisch sorgte mit Charme und Ausdauer dafür, dass die Kommunikation trotz technischer Probleme mit der Induktionsanlage klappte.

Extra-Lob für Hofstetten

Als letzte Sportart wurde im Ehrungsreigen Fußball aufgerufen. Bei den Kickern machte Eckstein mit Kennerblick „Menschen, Lehrer und Spieler“ aus. Zu seiner besonderen Freude habe die erste Mannschaft des SF Hofstetten „nach drei mal sieben mageren Jahren“ wieder den Aufstieg in die Kreisklasse Süd geschafft. Ein Extra-Lob dem kleinen Dorfverein, denn „Sport im Verein ist halt doch am schönsten“.

Alljährlich ist die Sportlerehrung auch Schauplatz bunter Showprogramme. Traditionell eröffnet der RCV das Spektakel. Heuer, passend zum Termin Freitag der 13., mit dem neuen Showtanz der Prinzengarde „Gruselkabinett“. Nach dem ersten Ehrungsblock ließen Damen des TV Hilpoltstein bei „HelloHoopIN“ gekonnt glitzernde Turnreifen um Hüften, Hals, Arme und Beine kreisen. Damit hat auch die Gattin des scheidenden amerikanischen Präsidenten Michelle Obama zumindest als Impulsgeberin bleibende Spuren im sportlichen Landkreis Roth hinterlassen. Sie halte sich nämlich mit dieser Art Übungen fit, berichtete die Trainerin der Gruppe, für deren erst zweiten Auftritt es viel Applaus gab.

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© Salvatore Giurdanella

Den holte sich auch die TWG-Jugendmannschaft des TSV Georgensgmünd, die bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres auf den zweiten Platz gekommen war, mit ihrem Auftritt ab. Im klassischen dunkelblauen Turntrikot zeigten die jungen Männer, womit sie im vergangenen Jahr deutschlandweit erfolgreich waren: Turnen in der Gruppe, mit Sprüngen, Handständen und Salti über die Matte und den Kasten.

Stürmischer Rückenwind

Als Highlight schon vergangenes Jahr angekündigt und dann im Schneechaos stecken geblieben, bekam die Showtruppe „New Dimension“ aus Velden bei Landshut am Freitag eine neue Chance, sich bei der Sportlerehrung zu präsentieren. Diesmal, mit reichlich stürmischem Rückenwind, schafften sie es, die Kreisstadt sogar überpünktlich zu erreichen. Mit einem temperamentvollen Auftritt puschten sie das Publikum in der Halle in die passende Stimmung für das spannende Finale der Veranstaltung, der Verkündigung der ersten Plätze bei der Wahl der Sportler des Jahres.

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© Salvatore Giurdanella

„Spiel des Lebens“ hieß die Show, bei der Tänzerinnen zunächst ganz in Weiß mit vier männlichen Pendants im Polka-Rhythmus, dann in raffinierten Farbe-wechsel-dich-Kleidchen zu Diskoklängen über die Bühne wirbelten und von starken Männerarmen in die Luft gehoben und geworfen wurden. „Showtanz mit Hebefiguren“ heißt die Disziplin, in der die niederbayerische Truppe überaus erfolgreich unterwegs ist.

Nach Verkündigung der Gewinner, den obligatorischen Gratulationen und Erinnerungsfotos öffnete sich der Vorhang zum nächsten Programmpunkt: Dem geselligen Teil, mit Häppchen, Leberkäs, Eis und Küchle und der Gelegenheit, sich wenigstens einmal im Jahr im großen Rahmen als Sportler und Sportbegeisterter der unterschiedlichsten Disziplinen begegnen und austauschen zu können.

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