Hilpoltsteiner Umgehungen: Die Ruhe vor dem Sturm

30.3.2015, 16:55 Uhr
Hilpoltsteiner Umgehungen: Die Ruhe vor dem Sturm

© Foto: HiZ-Archiv/Paul Götz

Sowohl die Hilpoltsteiner Umgehungs-Befürworter unter der Regie von Ludwig Heß (Bürgerinitiative „Pro Umgehung Hilpoltstein“) als auch deren Meckenhausener Kollegen sind im Moment damit beschäftigt, die rechtlichen Grundlagen für ein Bürgerbegehren und letztlich für einen Bürgerentscheid abzuklopfen. Vor allem die Frage zum Bürgerentscheid müsse wasserdicht sein, wie der Meckenhausener Ludwig Ramsauer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Deswegen hätten er und seine Mitstreiter – genauso wie die Hilpoltsteiner Fraktion – bereits juristischen Rat eingeholt.

Beide Gruppierungen haben sich schon zweimal getroffen, um sich auszutauschen. Vielleicht, so Heß, könne man beide Umgehungen über einen Bürgerentscheid abwickeln. Die Voraussetzungen seien in Hilpoltstein und Meckenhausen die gleichen: die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Lärm und Abgase. Sowohl in der Stadt als auch in dem Ortsteil setze der Schwerlastverkehr den Anwohner gewaltig zu. Und in beiden Fällen habe die Stadt „nicht die Absicht, die Bürger zu beteiligen“. Sowohl Heß als auch Ramsauer und der Meckenhausener Ortssprecher und FW-Stadtrat Markus Odorfer haben keinerlei Zweifel, dass sie die für ein Bürgerbegehren notwendigen Unterschriften zusammenbekommen. „Die Meckenhausener haben vor Kurzem schon über 700 Unterschriften gesammelt und an Bürgermeister Markus Mahl übergeben“, rief Odorfer die jüngste Aktion ins Gedächtnis. Mit Unterstützung aus den Ortsteilen östlich der Autobahn und aus Hilpoltstein müsste die 900er-Marke zu knacken sein, ergänzte Ramsauer.

Fragentext abklären

Und auch in Hilpoltstein dürfte das Bürgerbegehren kein Problem sein. „Die Unterschriften bekommen wir. Der Knackpunkt wird das Formulieren des Fragentextes zum Bürgerentscheid sein“, betonte Heß. Wenn auch diese Hürde gemeistert sei, gehe die Überzeugungsarbeit erst richtig los. „Uns muss es vor allem gelingen, die an die Wahlurnen zu bringen, denen das Thema Umgehung augenblicklich noch wurscht ist. Es ist nur schade, dass wir diesen Weg überhaupt einschlagen müssen.“ Hätte sich der Stadtrat für die Ratsbegehren entschlossen, wäre der Weg für die Befürworter der Umfahrungen bei Weitem nicht so steinig geworden, bedauert Heß die jüngste Entwicklung.

Dabei könnte Heß auch ganz gut ohne Umgehung leben, „wenn, ja wenn die Stadt ein vernünftiges Verkehrskonzept und damit eine vernünftige Alternative zu einer Umgehung hätte“. Ein Verkehrskonzept, das für eine prosperierende Stadt wie Hilpoltstein ein Muss sei. Die Anwohner am Altstadtring würden jedenfalls schon „zu lange unter Lärm und Schmutz leiden“.

Mit dem Thema Naturschutz, mit dem die Trassengegner arbeiten, will er sich auf jeden Fall nicht abwimmeln lassen. „Man muss doch auch die Gesundheit und die Würde der Menschen berücksichtigen“, betonte der 64-jährige Heß, der mittlerweile schon die fünfte Generation Stadträte erlebt, die sich mit dem Thema Umgehung auseinandersetze. Bis dato ohne Ergebnis.

Bei ihrem Kampf für Umgehungen für Hilpoltstein und Meckenhausen können Heß und Ramsauer auf die Unterstützung der Freien Wähler setzen, die sich schon auf der „politischen Schiene“ für den Bau der Ortsumfahrungen stark gemacht haben, wie Markus Odorfer, stellvertretender Fraktionssprecher der FW im Stadtrat gestern meinte. Dabei will sich der Meckenhausener nicht in den Vordergrund drängen, denn die Initiative, die derzeit laufe, „geht nicht von politischer Seite aus, sondern von den Bürgern. Und so soll es auch bleiben“.

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