Himmelsboten auf Visite im Rother Fabrikmuseum

16.12.2014, 17:47 Uhr
Himmelsboten auf Visite im Rother Fabrikmuseum

© Foto: Unterburger

Am Heimarbeiterplatz hatte man eigens eine kleine Schauwerkstatt aufgebaut. Jutta Reichmann und andere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fabrikmuseums demonstrierten, wie man früher Sterne oder die berühmten Eiszapfen herstellte. Neben Lametta waren vor allem Girlanden begehrt.

Wolfgang Lösch, Vorsitzender des Historischen Vereins Roth, freute sich, dass so viele Besucher den Weihnachtsschmuck aus alter Zeit bestaunen wollten. Roths 2. Bürgermeister Hans Raithel meinte humorvoll, im Fabrikmuseum sei „das ganze Jahr Weihnachten“ und dankte den Initiatoren, die „Weihnachten wie zu Omas Zeiten“ in einer Schauwerkstatt gestalteten.

Um 14.30 Uhr war es so weit: Blitzlichtgewitter kündigte an, dass das Rother Christkind zusammen mit zwei Engelchen dem Fabrikmuseum erstmals seine Aufwartung machte, um die Veranstaltung „Weihnacht im Fabrikmuseum“ zu eröffnen.

Zuvor las es das Gedicht „Ich wünsche mir“ vor, das der Friedenssehnsucht der Menschen Ausdruck verleiht. Eines der beiden Engelchen spielte das Lied „Kling Glöckchen“ auf der Blockflöte und erhielt viel Applaus.

Dann nahmen Christkind und Engel in der Schauwerkstatt Platz. Im Nu waren die himmlischen Boten von kleinen Kindern umringt, die kleine Geschenke erhielten. Gunda Wittmann las eine Weihnachtsgeschichte vor. Leider war der Geräuschpegel in der Halle so groß, dass die Vorleserin akustisch kaum zu verstehen war.

Auf großes Interesse bei den Besuchern stieß die kleine Schauwerkstatt mit geschmücktem Christbaum und Heimarbeiterplatz. In Vitrinen konnte man weiteren Christbaumschmuck früherer Zeiten bewundern.

Der Schmuck aus leonischen Drähten war neben den leonischen Waren bedeutend für die Entwicklung der Stadt Roth. So war Lamettaschmuck eine Spezialität, die von Rother Firmen in nahezu alle Länder der Erde exportiert wurde. Es gab sieben Christbaumschmuckfabriken in Roth, von denen nur die Firma Riffelmacher & Weinberger GmbH überlebt hat. Diese Firmen haben mit der Herstellung von gewebten Bändern und Borten viele Arbeitsplätze in den Betrieben und auch Heimarbeiterplätze geschaffen und auf diese Weise Wohlstand in die Stadt gebracht. Hergestellt wurde der Christbaumschmuck deutschlandweit ausschließlich im Raum Roth und Allersberg.

Nach dem Besuch des Christkindes gab die Veeh-Harfen-Gruppe der Awo ein weihnachtliches Konzert. Für den leiblichen Genuss sorgten Glühwein, Kinderpunsch und Lebkuchen.

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