Ideenschmiede wollte wissen, wo Allersberg der Schuh drückt

22.9.2017, 17:10 Uhr
Wo drückt die Allersberger der Schuh? Beim Bürgerdialog konnten die Einwohner Ideen einbringen.

© Sturm Wo drückt die Allersberger der Schuh? Beim Bürgerdialog konnten die Einwohner Ideen einbringen.

In dieser jüngsten Zusammenkunft — einer Art Ideenschmiede — ging es nicht nur um Ortsgestaltung und Dorfverschönerung; sondern um alle Themen, die das Leben in der Marktgemeinde bestimmen; also unter anderem um Demografie und Daseinsvorsorge, um Landwirtschaft und Landschaft, Kultur und Tourismus, Ortsentwicklung und Wirtschaft sowie um Infrastruktur.

Es gelte, über den Tellerrand hinaus zu schauen, betonte Zilker. In dieser Hinsicht habe Allersberg bereits einige Erfahrung, verwies er auf das Bündnis mit den Oberpfälzer Gemeinden im Rahmen des AOM (Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken), in dem Allersberg seit Jahren schon interkommunal zusammenarbeitet.

Die Themenbereiche für das Entwicklungskonzept stellte Karlheinz Dommer vor. Ziel sei es, die Vitalität der Dörfer über den ILE-Zusammenschluss für den südlichen Landkreis mit den beteiligten Kommunen Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing mit 38.000 Einwohnern und 137 Ortsteilen zu stärken. Der Fokus des gesamten Unternehmens liege deshalb auch auf der Stärkung der beteiligten Gemeinden und ihrer Ortsteile mittels eines gemeinsamen Konzepts für eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit.

Dieses soll vom Büro Landimpuls in Zusammenwirken mit den fünf Gemeinden, ihren Ortsteilen und dem Amt für Ländliche Entwicklung ausgearbeitet werden. Das Große und Ganze gelte es dabei im Blick zu haben, sagte Dommer.

Bei diesem jüngsten Allersberger Treffen sollten vor allem vorhandene Probleme und Vorschläge eingebracht werden. Die Bewohner in den einzelnen Orten wüssten am ehesten über vorhandene Probleme und Schwierigkeiten Bescheid, da sie ihnen im Alltag am ehesten begegnen.

Zu wenige Verbindungen

So spielt in vielen Orten der — für viele weitaus nicht ausreichende — öffentliche Personennahverkehr eine große Rolle. Dass manche Ortsteile nur schlecht oder gar nicht an den ÖPNV angeschlossen seien, kritisierten mehrere Sprecher. Auch die "Raserei" durch die Dörfer wurde kritisiert.

Darüber hinaus äußerte die Versammlung die Forderung, dass die Gemeinde die Vereine mit Angeboten für Kinder und Senioren besser unterstützen müsste. Innerörtliche Bauplätze sollten auch schneller oder vordringlich bebaut und nicht zweckentfremdet genutzt werden, bevor an der Peripherie neue Bauflächen ausgewiesen werden, hieß es weiter.

In punkto Radwege kam insbesondere der ausstehende Lückenschluss zwischen Heblesricht und Lampersdorf zur Sprache; allgemein solle sich der Landkreis Roth ein Beispiel am benachbarten Landkreis Neumarkt mit dem verstärkten Ausbau von Radwegen nehmen, monierten Bürger.

Immer wieder spielte in der Aussprache eine Rolle, dass es gerade für Senioren in den Ortsteilen keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gebe und in dieser Hinsicht ein mobiler Dorfladen hilfreich sein könnte.

Bürgermeister Daniel Horndasch warb in seinen Ausführungen auch für Verständnis, dass bei der großen Gemeinde und den vielen Ortsteilen mit dem großen Straßennetz und den vielen Grünflächen manchmal nicht alles "top" sein könne.

Man wolle Lösungen suchen und Lösungsansätze aufzeigen, zog Zilker ein erstes Fazit im Vorgriff auf das noch auszuarbeitende Konzept und dessen Umsetzung. Auch er wies darauf hin, dass durch "ILE" nicht alle Probleme gelöst werden könnten; manche Anliegen müssten die Bürger dennoch im Miteinander und über ehrenamtliches Engagement versuchen zu erledigen.

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