Im Landkreis Roth mit Laptop am Baum

26.8.2016, 17:05 Uhr
Im Landkreis Roth mit Laptop am Baum

© Foto: Heckel

Dabei werden alljährlich etwa drei Wochen lang bestimmte Bäume aufgesucht und deren Entwicklung kontrolliert sowie dokumentiert. Wie sieht die Krone aus, wie Nadeln oder Blätter? Zum Vergleich ziehen die Forstleute gesunde Bäume heran. Festgehalten werden Schäden durch Sturm und Hagel, Pilze und Insekten.

Heuer stehen besonders die Auswirkungen der extremen Hitze und Trockenheit des Sommers 2015 im Fokus der Untersuchungen, die den Kiefernbeständen in Mittelfranken besonders zusetzten. Ein weiterer Indikator für den Klimawandel ist das vermehrte Vorkommen von Misteln. Wohl kaum jemand denkt daran, wenn er die dekorativen Kleinsträucher in der Weihnachtszeit an die Türen hängt, dass sie als Schmarotzer in den Astgabeln der Bäume sitzen, deren Leitungsbahnen anzapfen, Nährstoffe und vor allem Wasser rauben, das sie auf den Trockenbödenstandorten so dringend benötigen.

Was geschieht nun mit den Ergebnissen? Sie werden von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft ausgewertet und vom Landwirtschaftsministerium als Waldzustandsbericht im Spätherbst veröffentlicht. Dieser liefert die Grundlage für Forschungen und langfristig angelegte Untersuchungen, die der forstlichen Praxis dienen und nicht nur für Waldbesitzer, sondern auch für Naturschutzverbände und Politiker von Interesse sind. Für sie alle kann diese jährliche Inventur als Entscheidungshilfe dienen.

Allein in Mittelfranken werden rund 150 000 Hektar privat bewirtschaftet. Aufmerksamkeit und regelmäßige Beobachtung der Waldbestände sei also dringend notwendig, sowohl von Behörden- als auch von privater Seite.

Der Wald prägt die Landschaft, ist Erwerbsquelle für Waldbauern. Wälder liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz, dienen als Erholungs- und Freizeitraum sowie Schutzbereich für Tiere. Ihre Bedeutung für Klima, Wasser, Boden, Luft und Fauna ist unbestritten.

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