In Obermässing steht Forschen und Fragen auf dem Stundenplan

24.6.2018, 06:00 Uhr
In Obermässing steht Forschen und Fragen auf dem Stundenplan

© Tobias Tschapka

Alle 72 Schülerinnen und Schülerinnen waren in der Aula anwesend, als Rektor Christian Hobauer die Ehrengäste begrüßte. Neben Vertreterinnen des Elternbeirats, Schulrat Alexander Schatz sowie Gredings stellvertretendem Bürgermeister Oswald Brigl war darunter auch Yvonne Fouquet, die Projektkoordinatorin des "Hauses der kleinen Forscher", eine Stiftung der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken für die Förderung des Interesses an der Naturwissenschaft schon im Grundschulalter.

Hobauer erklärte, dass er sich noch gut dran erinnere, wie während seiner Schulzeit Chemie, Physik & Co. unterrichtet wurde: "Wir kamen in einen Raum, in dem es immer komisch gerochen hat. Unser Lehrer trug einen weißen Kittel und hat alle Versuche selber gemacht", so Hobauer, der das nach eigener Aussage damals ziemlich langweilig fand.

Nicht so in der Grundschule Obermässing, wo die Kinder sich selbst als Wissenschaftler versuchen dürfen. Unter anderem habe man über den sicheren Umgang mit Strom geforscht, zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein ein Insektenhotel angelegt, im Pausenhof Kräuter und Gemüse angebaut, und mit so drängenden Problemen wie dem Klimawandel und dem Plastikmüll im Meer beschäftigt. Bei den Experimenten wurde immer streng wissenschaftlich vorgegangen und die einzelnen Schritte wurden sorgfältig im Forscherheft vermerkt: An erster Stelle stand eine Vermutung, danach folgte die Beobachtung, und daraus erfolgte schließlich die Erklärung.

Die Schüler haben viel geleistet

Vor zwei Jahren wurde der Grundschule Obermässing erstmals das Prädikat "Haus der kleinen Forscher" verliehen, was zwei Jahre lang galt. "Und die Tatsache, dass ihr diese Auszeichnung sofort wiedererlangt habt, zeigt, dass ihr viel geleistet habt", so Hobauer, der sich auch bei allen anderen Beteiligten wie den Eltern, Großeltern und Sponsoren bedankte. Auch Schulrat Alexander Schatz war des Lobes voll für die Kinder: "Ich beglückwünsche euch zu eurem großen Erfolg, und macht weiter so!", erklärte Schatz.

"Eine Auszeichnung bekommt man immer mal. Aber sie wiederzuerlangen, da steckt viel Arbeit dahinter", fand Bürgermeister Oswald Brigl, laut dem die Grundschule Obermässing eine "beispielgebende Schule" sei, an der das Klima stimme. "Wo sonst wird man denn mit einer Hymne begrüßt?", fragte er sich.

Die Netzwerkkoordinatorin Yvonne Fouquet überreicht Rektor Hobauer das Zertifikat und beglückwünschte alle Schülerinnen und Schüler zu ihrem großen Erfolg. Sie freute sich, dass in der Grundschule Obermässing, die sich vor zwei Jahren als erste Schule in Mittelfranken zertifizieren konnte, das Forschen rund um die Naturwissenschaften fester Bestandteil des Schulalltags sei.

Stark machen für die Zukunft

Ihre gemeinnützige Stiftung habe das Ziel, schon in der Grundschule den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik einen hohen Stellenwert zu geben, mit dem Ziel, den Forschergeist bei den Mädchen und Jungen zu wecken und sie so stark zu machen für die Zukunft, um sie zu einem nachhaltigen Handeln zu befähigen.

Aber natürlich begeistern sich die kleinen rezertifizierten Forscherinnen und Forscher aus Obermässing auch für Musik, und so spielten sie ihren Gästen zur Feier des Tages auch noch einige Lieder vor. Ob sie wohl auch einen wissenschaftlichen Versuch zu ihrem Lied "Wenn die Möpse Schnäpse trinken" gemacht haben?...

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