Ironman war gestern

4.3.2015, 16:53 Uhr
Ironman war gestern

© Foto: Giurdanella

Vergangene Woche gab der Regensburger Stadtrat grünes Licht für eine Neuauflage des Triathlons, der am 14. August 2016 unter der Regie der Purendure Event GmbH, dem örtlichen Lizenzpartner der Rother TeamChallenge GmbH, über die Bühne gehen soll. Gesellschafter dieser Firma, die in Regensburg unter anderem ein Sportgeschäft betreibt und Seminare und Trainingslager veranstaltet, sind Thomas Tajsich und seine Frau Sonja, eine der bekanntesten Triathletinnen Deutschlands, die unter anderem die Premiere des Ironman Regensburg gewonnen und beim Challenge Roth einen zweiten Platz als bislang bestes Ergebnis zu Buche stehen hat.

Ressentiments abbauen

Mit Hilfe dieser beiden Regensburger Sportgrößen will Challenge-Geschäftsführer Felix Walchshöfer versuchen, Ressentiments gegenüber dem Triathlon abzubauen, die in der Domstadt aufgrund schlechter Erfahrungen mit dem Ironman entstanden sind. Nach der gelungenen Premiere im Jahr 2010 hatte es Probleme mit der Finanzierung und ein ziemliches Hin und Her hinsichtlich des Termins gegeben. Unter anderem die Vollsperrung der 90 Kilometer langen Radstrecke und die damit verbundenen Einschränkungen – zum Beispiel für Landwirte, die in der Erntezeit nicht mehr zu ihren Feldern fahren konnten – hatten für schlechte Stimmung in der Bevölkerung gesorgt.

Felix Walchshöfer betonte deshalb bei einer Pressekonferenz in Regensburg immer wieder, dass man alle in der Region mitnehmen wolle, die Vereine, die Unternehmen und eben auch die Menschen – so wie es beim Datev-Challenge Roth seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert werde.

Oberbürgermeister wurde aktiv

Joachim Wolbergs, der im vergangenen Jahr zum Oberbürgermeister von Regensburg gewählt worden war, wollte unbedingt wieder einen Langdistanz-Triathlon in seiner Stadt haben. Deswegen hatte er auch den Kontakt zur TeamChallenge GmbH hergestellt. „Wir hatten uns gar nicht um die Ausrichtung beworben“, betont Walchshöfer.

Der Kommunalpolitiker will nicht nur den Ruf Regensburgs als Sportstadt festigen, sondern auch die örtlichen Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie den Einzelhandel stärken.

Der Veranstalter des Rother Triathlons befürchtet nicht, dass sich die beiden nur 120 Kilometer auseinanderliegenden Wettbewerbe gegenseitig die Teilnehmer und die Zuschauer wegnehmen. Vor sechs Jahren, als der Ironman in der Nachbar-Region auf den Weg gebracht worden war, hatte das noch anders geklungen. Da hatte der Rother Veranstalter noch die „Verwässerung der Marke Challenge“ prophezeit, wenn man zwei Langdistanz-Rennen in einem Land anbiete. Der unglaubliche Boom der Challenge-Serie in der Zwischenzeit mit nunmehr 45 Wettbewerben in aller Welt, zehn davon über die Langdistanz, hat jedoch zu einem Umdenken geführt.

Walchshöfer ist nun sehr zuversichtlich, dass die ohnehin schon sehr aktive Triathlon-Szene in der Oberpfalz durch den Challenge Regensburg zusätzlich gestärkt wird. Ein Triathlet will zum Beispiel im Juli in Roth als Einzelstarter und im August in Regensburg als Staffelstarter dabei sein“, erzählt er. Das Schwester-Rennen in Regensburg würde sich zudem an ein anderes Publikum richten, nämlich an Amateure, die nicht schon so früh wie die Roth-Starter mit ihrer Vorbereitung beginnen können.

Unter anderem will Veranstalterin Sonja Tajsich am 14. August 2016 in ihrer Heimatstadt starten, muss aber bis dahin noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Das Hickhack zum Ende der kurzen Ironman-Ära in Regensburg hat einige verbrannte Erde hinterlassen, doch unter anderem mit einem bereits in diesem Jahr startenden Begleitprogramm wie einem Frauenlauf nach Rother Vorbild („Challenge Woman“), einem Benefiz-Schwimmen und regelmäßigen Trainingstreffen soll die Triathlon-Begeisterung in der Bevölkerung geweckt werden.

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