Jugendarbeit soll in Allersberg ausgebaut werden

12.10.2017, 16:59 Uhr
Jugendarbeit soll in Allersberg ausgebaut werden

© Foto: HiZ-Archiv/Josef Sturm

In der Gesprächsrunde waren vertreten die Grundschule Allersberg, Fischereiverein, Kolpingverein, Kleintierzuchtverein, Faschingskomitee, TSV, MSA, TSV 1883, SV Eintracht, DJK Allersberg, Schützengesellschaft Allersberg, Tennisclub, Bund Naturschutz, Feuerwehr Göggelsbuch, Schach-Club 2000, Wasserwacht, Evangelische Jugend. Auf Einladung des gemeindlichen Jugendbüros war auch Birgit Lang vom Kreisjugendring Roth gekommen.

Anne Seemüller vom Jugendbüro berichtete über die gemeindliche Jugendarbeit. Der Jugendtreff im Keller des Feuerwehrhauses sei mittlerweile fertig, könne aber noch nicht genutzt werden. Grund sei die Aufsicht, die eine Person alleine nicht leisten könne. Zum regelmäßigen Jugendtreff kämen derzeit bis zu 28 Besucher im Alter von 14 bis 19 Jahren – dafür sei der Raum in der Kirchstraße fast zu klein. Den Teenietreff (ab zehn Jahren) würden rund 15 Kinder besuchen.

Personelle Situation schwierig

Der Bürgermeister räumte ein, dass die personelle Situation der gemeindlichen Jugendarbeit schwierig sei und erklärte, es werde angestrebt, eine zusätzliche Stelle mit 20 Stunden zu schaffen. Die Entscheidung müsse der Marktgemeinderat treffen. Dann sei es auch leichter, betonte Birgit Lang vom KJR, die "Jugendwerkstätte" umzusetzen.

Dabei gehe es um eine Kontaktgelegenheit, Ideensammlung, Koordination von Anliegen und Aufgaben, wobei stets Jugendliche beteiligt seien und ihre Vorstellungen einbrächten. Dies könnte schließlich zur Entwicklung eines "Jugendkonzeptes" führen, was jedoch nur in Kooperation mit den Jugendlichen umgesetzt werden könne, so der Bürgermeister.

Zu wenige Aktiv-Angebote

Breiten Raum in der Aussprache nahm das Allersberger Jugendkulturfest ein. Jugendpflegerin Anne Seemüller beklagte zu wenige "Aktiv-Angebote" der Vereine, lobte aber ausdrücklich das Engagement der Vereine, die viel Arbeit und Zeit für Vorbereitung und Durchführung aufbringen würden. Es sei jedoch für manche Vereine frustrierend, wenn im Anschluss ans Fest nicht ein einziger Jugendlicher einem Verein beitrete, obwohl während der Veranstaltung starkes Interesse registriert worden sei.

Wenn es nicht gelänge, diese Veranstaltung deutlich zu stärken, fürchte sie um die Zukunft dieses Jugendfestes, betonte Anne Seemüller. Man müsse nachdenken, welche Zielgruppen verstärkt angesprochen werden sollen, welche Örtlichkeit für die Ausrichtung am besten sei. Das Jugendkulturfest findet seit 2001 jährlich statt, zuerst auf dem Skaterplatz hinter dem Feuerwehrhaus an der Neumarkter Straße, dann einige Jahre am St.Céré-Platz und die beiden vergangenen Jahre im Freibad.

Engagement der Vereine wertvoll

Die Angebote des Jugendbüros im Rahmen des Ferienprogrammes 2017 seien in den ersten Wochen in hohem Maße angenommen worden, danach sei das Interesse an den Angeboten abgeflacht, berichtete Seemüller. Das Engagement der Vereine habe sich – so übereinstimmende Berichte – zumindest bei einigen Vereine als sinnvoll erwiesen, seien doch deren Angebote verstärkt besucht worden. Andererseits aber sei es nicht einfach, während der Ferienzeit freiwillige Betreuer "auch noch in dieser Zeit" zum Engagement zu bewegen.

Sportvereine hätten derzeit damit Probleme, dass nicht genügend freie Kapazitäten in den Allersberger Sporthallen zu Verfügung stünden, was auch damit zusammenhänge, dass die Grundschule derzeit keine Halle habe. In dieser Hinsicht, so Bürgermeister Horndasch, werde sich in nächster Zukunft nichts wesentlich verbessern, denn sobald die Grundschulhalle zur Verfügung stehe, müsse man mit der Sanierung der Sporthallen an der Mittelschule und bei der DJK beginnen.

"Draußen bleiben"

Vom Kreisjugendring geht die Aktion "Draußen bleiben" aus, mit dem Ziel, dass in den Vereinen, speziell den Jugendveranstaltungen, rassistischen und diskriminierenden Sprüchen Einhalt geboten werde. Es sei eine gesellschaftspolitische Aufgabe der Vereine, der Verrohung der Sprache Widerstand zu leisten. Der Schach-Club hatte im Frühjahr eine entspreche Aktivität angeregt und wurde dabei vom Jugendbüro und KJR ausdrücklich unterstützt.

Sowohl Anne Seemüller vom Jugendbüro als auch Birgit Lang vom KJR machten deutlich, dass Kinder und Jugendliche viele Äußerungen unbedacht und unreflektiert machten. Sie ermunterten die Vereine, sich an der Aktion zu beteiligen, bei der sich die Vereine klar positionieren könnten, dass die Achtung der Menschenwürde ein zentrales Anliegen des Zusammenlebens sei.

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