Jugendkulturpreis Landkreis Roth: Krachlederne Einlagen und Raketen des Glücks

19.7.2018, 16:14 Uhr
Jugendkulturpreis Landkreis Roth: Krachlederne Einlagen und Raketen des Glücks

© Foto: Gsänger

Beide Preisträger gaben am Abend eine beeindruckende Probe ihres Könnens. Den Anfang machten die Schauspieler mit dem Einakter namens "Der doppelte Bauer". In jenem Stück spielt der Regisseur des Ensembles, Thomas Lifka, einen Knecht auf einem Hof, dessen Bauer sich im betrunkenen Zustand eine Schlägerei liefert – dummerweise mit einem Agrarkontrolleur vom Landratsamt, der auch noch in die Tochter des Landwirts verliebt ist.

In dessen Rolle soll am Tag der Inspektion nun der Knecht schlüpfen, um die Begegnung zu entschärfen. Und der bringt als Hofherr doch glatt das Liebespaar zusammen... .

Dem krachledernen, lustigen Einstieg in die Preisverleihung folgten einige Lieder Dorners, die damit einen Einblick in die Vielfalt ihres Schaffens gab:

Mal schoss sie Raketen des Glücks musikalisch in den Himmel; mal solidarisierte sie sich mit Zwangsprostituierten und beklagte deren Leiden.

Landrat Herbert Eckstein war ob dieser Präsentationen der so unterschiedlichen Preisträger voll des Lobes – sowohl für die Schauspielgruppe wie auch die Solokünstlerin.

Auch nach 20 Jahren ihrer Gründung sei das Großweingartener Jugend-Theaterensemble immer noch "fidel, kreativ und putzmunter", so Eckstein. Immer wieder bringe es eigene Regie- und Schauspieltalente hervor. Was nach außen hin so leicht daher käme, sei das Ergebnis von oft harter, wochenlanger Probenarbeit. Damit alles klappt, sei echte Teamwork gefragt, bei der teils bis zu 50 KLJBler im Einsatz sind. "Der kontinuierliche Wechsel", so Eckstein, sei zudem "die Kraftquelle der Jugendarbeit."

Feuerwerk an Ideen

Für die Darsteller selbst sei ihr Tun zugleich eine "gute Lebensschule". Immer wieder zünde hier aufs Neue ein "Feuerwerk der Ideen". Eckstein erinnerte an einige besondere Aufführungen: "Ob die Stepphühner im Bestattungshaus barfuß im Schnee ein Chaos im Altenheim anrichten" oder anderes mehr - "bei der Großweingartener KLJB ist immer etwas los." Und die Gruppe sei, so betonte Spalts Bürgermeister Udo Weingart, "unverzichtbar für Großweingarten."

An Sarah Dorner gewandt, betonte Eckstein, dass deren Lieder "zart und kraftvoll zugleich" seien. Ihr Auftreten sei "zurückhaltend und selbstbewusst", machte der Landrat in seiner Laudatio deutlich. Sie mache Musik, weil sie überzeugt sei, "dass Musik eine Kraft hat, die heilt."

Ein paar Liedzeilen haben es dem Landrat besonders angetan: "Lasst uns Engel sein, die sich großzügig verschenken. Lasst uns Freude teilen und nicht nur auf uns beschränken, weil es glücklich macht, Engel zu sein", zitierte Eckstein eines von Sarah Dorners allerersten Liedern.

Im Hilpoltsteiner Ortsteil Heindlhof aufgewachsen, habe ihre Karriere in der Schallwerkstatt (einer christlichen Musikakademie in Kandern) sowie bei Evangelischen Kirchentagen Fahrt aufgenommen, blickte der Landrat auf den Werdegang der jungen Frau. Neben ihrem Studium der Sozialen Arbeit engagiert sich die 24-Jährige im Verein "Karo", der sich gegen Menschenhandel und Diskriminierung von Roma-Kindern wendet.

Sarah Dorner habe in Hilpoltstein schon "durch zahlreiche Auftritte begeistert", machte zudem Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl in seiner Würdigung deutlich.

Den Worten folgten schließlich auch Taten für die Preisträger: Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert, finanziert von der Sparkassenstiftung Roth-Schwabach. Seit 1995 wird der Preis vergeben; heuer wurde er damit zum 23. Mal verliehen.

Für die kommende Auflage werden auch jetzt schon im Landratsamt (Jugendamt) Bewerbungen und Meldungen entgegengenommen.

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