Junge Union: Seehofer soll "den Weg zeitnahst frei machen"

20.10.2018, 17:59 Uhr
Junge Union: Seehofer soll

© Simon

Es komme mit Blick auf künftige Wahlen darauf an, mit neuen Gesichtern zu definieren, wie das "Gefühl CSU in Bayern" als Kern einer liberal-konservativen Politik mit christlichem Wertefundament im 21. Jahrhundert aussehen soll. Dazu brauche es "Macher statt Scharfmacher, Visionäre statt Verstärker und Brückenbauer statt Brandstifter", so Nagl.

Diese Qualitäten erkannte Nagl beim 20-jährigen Studenten Filip Balzert aus Wendelstein, den er 2016 in den JU-Kreisausschuss holte. Nachdem der Spalter CSU-Ortsvorsitzende Patrick Seubelt, daran erinnerte, wie wichtig die rechtzeitige Erneuerung auch innerhalb der JU ist, wenn man die CSU glaubwürdig an Selbige erinnern wolle, wählte die Mitgliederversammlung des JU-Kreisverbandes Balzert einstimmig zum neuen JU-Kreisvorsitzenden.

Ausschuss stark verjüngt

Als Stellvertreter wurden Sven Richter aus Rohr und Daniel Banse aus Roth gewählt. Dies sind, ebenso wie die neuen Schriftführer Nico Ahles (Wendelstein) und Sonja Ehemann (Roth) Anfang 20. Erst 17 Jahre alt ist der neue JU-Kreisschatzmeister Yannick Krug aus Rednitzhembach.

Den stark verjüngten Kreisausschuss der JU komplettieren als Beisitzer Moritz Krug und Ralph Sattler aus Hilpoltstein, Fabian und Felix Gerstendörfer aus Spalt, Fabio Schwarz aus Wendelstein, Tobias Bacherler aus Greding und Jonas Mayer sowie Alexander Köhn aus Roth. Mit dem Ausscheiden langjähriger Aktiver, wie Barbara Thäder (Greding), Julia Kispert und Christian Albrecht (Heideck), Markus Lenz (Roth) sowie Anja Hausner (Allersberg) vollzieht die JU im Kreis Roth einen "Generationenwechsel".

"Grundlegende Änderungen in der Partei"

Zur gemeinsamen Kreisausschusssitzung hatten Manuel Blenk, JU-Vorsitzender im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, und Daniel Nagl aus Roth geladen. Erstmalig. Und aus gutem Grund. Zusammen mit dem JU-Bezirksvorsitzenden Konrad Körner analysierten die jungen Christsozialen in Spalt die Wahlergebnisse des vergangenen Wochenendes und verabschiedeten eine Resolution, die eine Erneuerung der CSU und ihrer Führung fordert. "Für eine Partei, die weiterhin den Anspruch hat, Volkspartei zu sein, ist es ein katastrophales Ergebnis, das aufgrund vieler hausinterner Fehler und Versäumnisse nach grundlegenden Änderungen in der Partei verlangt", wurde Körner gleich zu Beginn deutlich.

Auch wenn die CSU im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen mit 43,51 Prozent (Roth: 40,8 Prozent) vergleichsweise gut abschnitt, erkannte Blenk einen "letzten Warnschuss der Wähler" und kritisierte allen voran den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.

"Rechtskurs in bester Kugelfischmanier"

Daniel Nagl kritisierte aber auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt: "Wer einen über Jahre planlos schlingernden, erfolglosen Rechtskurs in bester Kugelfischmanier zur konservativen Revolution aufbläst, sich als Sechs-Prozent-Bundespartei ,überraschend’ nicht durchsetzen kann und dann Probleme hat, die Luft wieder abzulassen, hat damit am Ende einzig die Stimmung im glänzend dastehenden Bayern belastet."

Einstimmig begrüßten die JU-Kreisausschüsse daher die Forderung nach einem Sonderparteitag und schoben die Resolution "Parteierneuerung jetzt" nach. Zwei zentrale Forderungen: Horst Seehofer soll seine Verantwortung anerkennen und "den Weg zeitnahst frei machen für einen neuen integrativen Parteivorsitzenden".

Und: Die CSU-Landesleitung soll erneuert werden, inklusive einer weiblichen Generalsekretärin, "die die grünen Parolen einer Grinse-Schulze ins Leere laufen lässt und Brücken zu den Bevölkerungsgruppen bauen kann, die die CSU nicht mehr erreichte."

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