Kabarett: Politische Elite in der Stadthalle Hilpoltstein

21.5.2015, 16:09 Uhr
Kabarett: Politische Elite in der Stadthalle Hilpoltstein

© Foto: Manfred Klier

Neben Edmund Stoiber, Günther Beckstein und Horst Seehofer hat er aber auch Schnulzensänger Meggy Montana, den cholerischen Gemeinderat Schorsch und fast alle Größen der Politik mitgebracht. Jeden präsentiert er in unverkennbarem Outfit und mit seiner charakteristischen Sprache. Sprachakrobatik und geistreich-lustiges Philosophieren dominieren, leider gleitet er gelegentlich im Niveau unnötigerweise etwas ab. Aber gerade darüber können sich manche vor Lachen ausschütten, obwohl sich Krebs auch sonst nicht über Applaus beklagen kann.

Hinter der Bühne, die mit der Bayernfahne abgetrennt ist, wird es laut. Stoiber, Beckstein und Seehofer fragen nach: „Wer ist dran?“ Stoiber darf anfangen: „Liebe Steinhauser hier in Hilpoltshausen, äh, oder so ähnlich.“

„Liebe Freunde, hö, hö, hö!“, mit geschlossenen Augen kann man sich jetzt Horst Seehofer vorstellen.  „Ich vertrete alle Meinungen“, erklärt Seehofer, „entweder konsequent oder inkonsequent, aber nicht das dauernde Hin und Her!“

Wer ist als nächster dran? Im Glitzerjackett  tritt der Schlagerschnulzensänger Meggy Montana auf. Mit Allgäuer Akzent gesteht er, dass er sich vergeblich bei „Woize of Germanie“ beworben hat, aber hier in Hilpoltstein auf den großen Erfolg hofft. Der mit Vereinsabzeichen dekorierte Gemeinderat Schorsch ist Mitglied in allen 30 Vereinen des Dorfes. Das Neubaugebiet ist ihm ein Dorn im Auge, denn dort wohnen zwei SPD-Wähler.

„Jetzt geh ich a a weng naus!“, setzt sich Günther Beckstein durch. Er ist zur Erkenntnis gekommen: „Du hast in Bayern keine Chance, als Franke und als Protestant!“ Dann verabschiedet er sich: „Ich dank eich schee und sach adee!“

Nach der Pause treten Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher, Bundespräsident Joachim Gauck und sogar Inge Meysel auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel gefällt es in Hilpoltstein sehr gut. Als studierte Physikerin gibt sie einen Witz zum Besten: „Kommt ein Neutron in ein Restaurant. Der Ober sagt: Tut mir leid, nur geladene Gäste haben Zutritt.“ Da können manche im Saal nicht mitlachen.

 

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