Katholische Kirchenstiftung gibt die Trägerschaft der Kindertagesstätten in Hilpoltstein ab

14.11.2018, 06:00 Uhr
Katholische Kirchenstiftung gibt die Trägerschaft der Kindertagesstätten in Hilpoltstein ab

© F.: Tobias Tschapka

Bis zu 75 Kinder werden im Schutzengelkindergarten betreut, rund 80 Plätze gibt es im Jakobskindergarten, außerdem eine Krippengruppe mit bis zu 14 Plätzen. Insgesamt kümmern sich laut Hilpoltsteiner Kirchenstiftung 25 Mitarbeiterinnen um die Mädchen und Buben.

Diese Mitarbeiterinnen erhalten nun einen neuen Arbeitgeber. Vorbild für die neue Kita Franken gGmbH — das kleine "g" steht für gemeinnützig — ist Ingolstadt. Dort wurde im Jahr 2013 die Katholische Kindertageseinrichtungen gGmbH gegründet, die sich inzwischen um 23 Kindergärten und -krippen in Ingolstadt und im Landkreis Eichstätt kümmert. Die Gründung der Katholischen Kita gGmbH ging auf die Initiative einiger Ingolstädter Pfarreien zurück. Die Kitas standen ursprünglich unter der Trägerschaft einzelner Kirchenstiftungen, dann hatte der Dachverband diese Aufgabe übernommen. So steht es auf der Homepage der gemeinnützigen GmbH.

2013 erste Gespräche

2013 gab es auch erste Gespräche, im Dekanat Roth-Schwabach so eine KiTa-gGmbH zu gründen. Zwei Jahre später ging bei der Katholischen Kirchenstiftung in Hilpoltstein die Anfrage ein, ob man sich vorstellen könnte, die Trägerschaft an die GmbH abzugeben, "und Hilpoltstein hat Interesse signalisiert", sagt Kirchenpfleger Erich Bergauer. 2017 wurde schließlich beschlossen, sich der Kita Franken anzuschließen, dann wurden die Verträge ausgearbeitet, mittlerweile sind sie unterschrieben.

Gegründet wurde die neue g GmbH im März 2018. Das neue Büro in Schwabach wird ganz offiziell am 5. Dezember eingeweiht. In der Geschäftsstelle arbeiten fünf Mitarbeiter. Die g GmbH hat vor allem eine Aufgabe: "Wir wollen die Kirchenverwaltungen entlasten", erklärt Kita Franken-Geschäftsführer Manuel Leisinger. Der Pfarrer sei dann nicht mehr der Arbeitgeber, sondern könne sich auf seine seelsorgerischen Aufgaben konzentrieren. Und die Kindergarten-Leitungen hätten weniger Verwaltungsaufgaben zu erledigen und könnten sich wieder der pädagogischen Arbeit mit den Kindern widmen.

Am 1. Januar 2019 wird die Gesellschaft ganz offiziell die Trägerschaft über 22 Einrichtungen in den Dekanaten Roth-Schwabach und Nürnberg-Süd mit insgesamt rund 1800 Kindern in 84 Gruppen und mehr als 400 Angestellten übernehmen. Aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung sind dies neben dem Schutzengelkindergarten und der Kita St. Jakob die Heidecker Kita St. Johannes, die Abenberger Kitas St. Jakob und St. Stilla, die Kita St. Michael in Großweingarten und die Kita St. Martin in Mühlstetten.

Auch weitere Kirchenstiftungen könnten sich jederzeit anschließen, "aber wir werden keinen zwingen", erklärt Leisinger.

Die Hilpoltsteiner Eltern sind längst über die Veränderungen informiert. Bei den Teams in den beiden Kindergärten haben sich Geschäftsführer Manuel Leisinger und Kita Franken-Betriebsleiter Stefan Hafner ebenfalls bereits vorgestellt. In den Einrichtungen selbst, da ist sich der neue Träger sicher, wird man von dem Wechsel auch gar nicht viel mitbekommen. "Jede Kita soll individuell bleiben", versichert der Geschäftsführer. Es sollen sich weder die Öffnungszeiten noch die Gebühren ändern. Das heißt auch, dass es keine einheitlichen Gebühren für alle 22 Einrichtungen geben wird. Und es heißt laut Leisinger auch, dass mit dem Gewinn aus der einen Einrichtung nicht der Verlust einer anderen aufgefangen werden soll. "Das Geld bleibt in der Einrichtung vor Ort."

"Der neue Träger übernimmt unverändert sämtliche bestehenden Verpflichtungen, insbesondere Betreuungsverträge und Personal", heißt es auch in dem Infoschreiben der Kirchenverwaltung Hilpoltstein, das im nächsten Pfarrbrief erscheinen wird. Soll heißen: Es gibt keine Wechsel im Personal, "in beiden Kitas werden die bisherigen Erzieherinnen auch weiterhin die Kinder betreuen", erklärt Erich Bergauer. Es müsse auch keine Mitarbeiterin Angst haben, plötzlich in einem der anderen Kindergärten eingesetzt zu werden. "Dafür haben wir gar kein Personal übrig", erklärt Bergauer und meint damit den gesetzlich vorgegebenen Anstellungsschlüssel in einer Kindertagesstätte.

Die gGmbH selbst verweist bei dieser Frage auf ihre Gemeinnützigkeit. Grundsätzlich, gibt Manuel Leisinger zu, sei eine Versetzung schon möglich, aber man müsse natürlich auch fair miteinander umgehen, schließlich "haben wir es mit Menschen zu tun".

Zwww.kitafranken.de

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