Kein Goldrand für die Rother Festhalle

26.2.2015, 14:22 Uhr
Kein Goldrand für die Rother Festhalle

© Foto: Archiv/Scherbel

Im Bauausschuss war die Arbeit der Gewinner im VOF-Verfahren bereits vorgestellt worden, nun erläuterte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann nochmals, warum die Jury diesem Büro den Vorzug gegeben habe: Ein klares und kompaktes, außerdem wirtschaftliches Gebäude habe Bez und Kock anhand der Vorgaben entwickelt. Es bietet die Möglichkeit der Vorfertigung, damit die Fläche nicht allzu lange ohne Halle bleibt, erklärte Kartmann. Und das Holz als vorherrschendes Material erlaube ebenfalls Vorfertigungen.

Aber auch dieser Vorentwurf weise, wie die anderen beiden in der engeren Auswahl, Schwächen auf: Der Eingang der neuen Halle liege im Norden, und ein Teil sei nicht barrierefrei. Aber mit den Anwohnern sei man in Sachen Eingang bereits im Gespräch, deren Wünsche will man berücksichtigen, sagte Kartmann. Überhaupt werde das Bauamt, also sie persönlich, sich sehr weit in die Planung einschalten, „weil wir genau sagen wollen, was wir haben wollen“. Sie trete mit dem Ehrgeiz an, dass es auch anders, nämlich günstiger gehe.

Trotzdem mahnte Peter Ulrich (SPD) nochmals strenge Kostenvorgaben an: „Goldrandlösungen wollen wir nicht haben“, signalisierte aber die Zustimmung seiner Fraktion, die anfangs nicht einhellig ausgefallen war.

Auch Richard Radle (Grüne) deutete an, die Pläne zu akzeptieren, und die Mahnungen von Sonja Möller (FW), an Beschattung an der verglasten Südseite zu denken beschied die Stadtbaumeisterin mit einem „Selbstverständlich“. Die Ausrichtung der Halle — quer zur bestehenden — habe zwar einen „gewissen Charme“, aber ob die der Prüfung auf Vernunft und Tauglichkeit standhalte, sei noch nicht gesichert.

Halle auf dem Hallenbad?

Eine letzte Anregung brachte die neue Festhalle aber doch noch leicht ins Schwanken: Könne nicht der immer wieder laut geäußerte Wunsch der Rother nach einem Hallenbad Realität werden, wenn die Halle dem Bad sozusagen aufs Dach steige?

Die Anregung von CSU-Mann Wolfgang Treitz, aus diesem „Wunschdenken“ sogar noch Synergien zu ziehen, verwies Bürgermeister Ralph Edelhäußer jedoch sofort wieder zurück ins Reich der Phantasie, weil ein solcher Bau (ganz abgesehen von den Kosten) an dieser Stelle und innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters gar nicht machbar sei, an anderer Stelle aber noch viel länger dauere. Die neue Halle sei jedoch schon wegen der vielen fest eingeplanten Veranstaltungen dringend nötig, „sonst sind all diese Veranstaltungen weg aus Roth.“

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