Keine Medikamente, kein Schmuck, keine Bücher

6.7.2018, 16:48 Uhr
Keine Medikamente, kein Schmuck, keine Bücher

© Foto: Harry Rödel

Apropos: Bei diesem Verfahren handelt es sich auch um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, dem ein Durchführungsvertrag vorgeschaltet ist, über den die Mitglieder des Stadtrates diskutierten, um sich anschließend bei zwei Gegenstimmen dafür auszusprechen. Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan, berichtete Mahl gestern Vormittag in einer Nachbesprechung zur Stadtratssitzung, bedeute, dass der Investor sowohl für die gesamte Planung als auch für die Erschließung des Geländes die Kosten übernehme, was wiederum in einem Durchführungsvertrag fixiert werde.

So habe sich ein Verkehrsgutachten mit der Frage beschäftigt, wie viel Verkehr die Kreuzung Industriestraße/Altstadtring nach der Eröffnung des Fachmarktzentrums noch aufnehmen kann. Auch hierfür habe der Investor die Kosten übernommen, sagte Mahl.

Was diesen Vertrag anbelangt, habe man noch am Nachmittag vor der Sitzung des Kommunalparlaments über Detailfragen verhandelt. So sei auch geklärt worden, welche Geschäfte in das Fachmarktzentrum aufgenommen werden und welche nicht. So würde es auf 3450 Quadratmeter Verkaufsfläche keine Apotheke, keinen Schmuckladen, keine Buchhandlung und auch kein Fahrradgeschäft geben, um keine Konkurrenz für den innerstädtischen Einzelhandel zu schaffen. Dies sei auch eine Vorgabe der Regierung von Mittelfranken, denn schließlich habe man für Sanierungsmaßnahmen in der Altstadt Finanzmittel aus der Städtebauförderung erhalten.

Von den knapp 3500 Quadratmetern Verkaufsfläche werde alleine der Vollsortimenter REWE 1700 in Anspruch nehmen plus einem 200 Quadratmeter großen Backshop. Wohlgemerkt (nur) einen Backshop, wo Gäste Gebäck essen und eine Tasse Kaffee trinken können. "Wir wollen dort draußen nicht noch ein Riesencafé", betonte Bürgermeister Markus Mahl. Weiterhin vorgesehen sind in diesem Fachmarktzentrum Geschäfte für Schuhe und Konfektion. Und maximal zweimal je 100 Quadratmeter für Klein-Gastronomie (Imbiss).

Die stellvertretende CSU-Fraktionssprecherin und 2. Bürgermeisterin Ulla Dietzel störte sich hinsichtlich der Planung vor allem an der Tatsache, dass zwischen Nopotel und dem Fachmarktzentrum ein Zaun gebaut wird. Was für sie nicht nachvollziehbar sei, weswegen sie auch nicht für den Bebauungsplan stimmen werde. Eine Ablehnung des Projekts wegen eines einzelnen Aspekts, den die Stadt zudem nicht beeinflussen könne, könne er nicht nachvollziehen, sagte gestern Bürgermeister Markus Mahl in einem Pressegespräch.

Der Rathaus-Chef geht davon aus, dass Abrissarbeiten – unter anderem fällt die markante Elsbett-Halle dem Fachmarktzentrum zum Opfer — und Neubau im nächsten Jahr starten werden. In der nächsten Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 26. Juli, 19 Uhr, soll der Satzungsbeschluss erfolgen.

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