Kirchstraße in Allersberg: Aufenthaltsqualität wird enorm aufgewertet

11.12.2014, 16:46 Uhr
Kirchstraße in Allersberg: Aufenthaltsqualität wird enorm aufgewertet

© Foto: Reinhold Mücke

Böckeler war von der Planung überzeugt. Aber nicht allen Ausschussmitgliedern ging es ähnlich. Am Ende waren Willi Harrer (Freie Wähler) und Walter Penkert (Allersberger Bürgerforum) dagegen. Endgültig entscheiden wird zwar der Marktgemeinderat, aber wegen der nun grundsätzlich abgesegneten Planung sollen bereits Ausschreibungen erfolgen. Und mit den Plänen sollen auch die Anlieger in einer Besprechung konfrontiert werden. Diese Info-Veranstaltung sei nötig, weil manche Umgestaltungsmaßnahme in den Privatbereich hineinreichen würde. Zumindest wenn es nach der Vorstellung des Landschaftsarchitekten ginge.

Kontinuität schaffen

Eine erste Runde zu der Planung für den neuen Ausbau der beiden Straßenzüge hatte der Bauausschuss im Juni hinter sich gebracht. Nun hat der Markt die beiden Planungsbüros Werkgemeinschaft Freiraum aus Nürnberg und das Ingenieuerbüro Klos aus Spalt hinsichtlich der gestalterischen Planung zusammengespannt. Die gesamte Umgehung müsse in die Planung bereits einbezogen werden, machte Hirschmann deutlich, weil mit der Gilardistraße und dem Marktplatz Zusammenhänge bestehen und es um den gesamten Ortskern gehe. Und dafür müsse Kontinuität erreicht werden; der Zwischenmarkt sei auch als Übergang zur Gilardistraße zu sehen.

Der Pflasterbelag solle bereits so gewählt werden, dass dieser auch in der Gilardistraße und in den Höfen des Gilardi-Anwesens eingebaut werden könnte. Ein multifunktionaler und verkehrsberuhigter Bereich soll entstehen. Das hatte der Bauausschuss bereits im Juni vorgegeben. Und den will Hirschmann so erreichen, dass auf der Südseite des Zwischenmarkts Bäume gepflanzt werden und auch Parkplätze angelegt werden. Aber auch auf der Nordseite sollen einige Parkplätze entstehen, sodass Autofahrer zu einer langsameren Fahrweise gezwungen werden. Damit könne eine Fahrbreite zwischen 4,25 und 4,5 Metern erreicht werden.

Hecke statt Zaun

Bereits vor dem Anwesen Graßl will Hirschmann einen Baum pflanzen und dazu auch die Haustreppe vor dem Anwesen mit umbauen, eine Maßnahme, von der er hofft, dass auch der Grundstückseigentümer mitziehen wird. Weiter westlich soll ein Maschendrahtzaun durch eine Hainbuchenhecke ersetzt werden und auch Nadelbäume sollen anderen Pflanzen weichen.

Eine völlige Veränderung würde auch die Kirchstraße zwischen dem Marktplatz und dem Hinteren Markt erfahren. Hier plant Hirschmann einen Baum bereits nach der Abzweigung vom Marktplatz, um eine Art Tor und damit eine optische Verengung zu erreichen. Etwa in der Mitte, an dem kleinen Platz, der heute als Parkplatz dient, soll eine kleine Grünfläche mit einem Baum und einer Sitzbank entstehen, weiter südlich soll ebenfalls ein Baum gepflanzt werden. Parkplätze würden weitgehend an der Ostseite entstehen, sollen aber so wie im Zwischenmarkt auch meist mit den Baumstandorten gekoppelt werden.

Für das Pflaster empfahl der Planer einen Betonstein in der Farbe Muschelkalk oder auch in schieferfarben in unterschiedlichen Längen und Breiten. Wildbirnen, Apfeldorn und auf dem kleinen Platz eine Winterlinde könnte er sich als Bäume vorstellen. Unterpflanzungen sollen in Buchs oder Hainbuchen erfolgen. Für die Straßenbeleuchtung sollen die gleichen Lampen aufgestellt werden, wie es sie auf einem Teilstück zwischen Kirchstraße und Hilpoltsteiner Straße bereits gibt.

60 Prozent Förderung

Die Städtebauförderung bezuschusse die gestalterischen Mehrkosten mit 60 Prozent, hatte der Bürgermeister bereits abgeklärt. Bei den Anliegerbeiträgen soll aber von einem Standardausbau in Bitumen ausgegangen werden. Und die in den Privatbereich hineinreichenden Maßnahmen würden ebenso von der Städtebauförderung bezuschusst werden.

„Nächstes Jahr um diese Zeit wollen wir durch sein“, nannte Böckeler als Zeitplan. Voraussichtlich 15 Stellplätze sollen verwirklicht werden, klärte Hirschmann ergänzend auf eine Frage von Norbert Schöll (CSU) auf, der diese im Zwischenmarkt aber auch mehr auf die Nordseite verlegt haben wollte.

Dass den Anliegern die Belästigungen nicht mehr zugemutet werden könnten, brachte Walter Penkert (ABF) in Rage, der auch einen exakten Zeitplan forderte. Den aber hatte man schon im Sommer festgelegt, musste er sich vom Bürgermeister belehren lassen. Willi Harrer (FW) forderte vor allem, dass der Pflasterbelag so verlegt werden müsse, dass an den angrenzenden Gebäuden, die vielfach bis zum öffentlichen Straßengrund reichen, Staunässe vermieden werde und durch den zu erwartenden Schwerlastverkehr die Pflaster sich nicht verschieben können.

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