Kopfloser "Verkünder" und ein verbogenes Christuskind

5.1.2019, 06:00 Uhr
Kopfloser

© Harry Rödel

Der "Verkünder" nennt sich eine Figur, deren Kopf verbrannt ist, weil sie in Kerzenwachs getaucht wurde. Um die Weihnachtszeit herum habe dieses Ärgernis seinen Lauf genommen, erklärte Lachner bei einem Gespräch in der Kirche. Während anfangs nur die Figuren verrutscht und die schwebenden Engel mit einem Draht zusammengebunden worden seien, wären später auch massivere Schäden hinzugekommen.

Mechanik ruiniert

Am allermeisten ärgert den Mesner, dass es künftig keinen Segen mehr vom Christuskind geben wird, wie es bis vor Kurzem mechanisch noch möglich war. Der oder die Vandalen haben den Arm des Christuskindes nämlich derart verbogen, dass das Prinzip seitdem nicht mehr funktioniert.

Reinhard Lachner geht es weniger um den materiellen, als vielmehr um den ideellen Wert. Einige Figuren stammen aus der Zeit um 1880, andere aus den 1920er Jahren. So einfach nachkaufen, is’ demnach nicht. Nur die Schafherde auf der Anlage sei sukzessive durch neuere Figuren ersetzt worden.

Szenerie ändert sich

Der Hilpoltsteiner Mesner hat die Krippe zwei Wochen vor Weihnachten in der Kirche aufgebaut. Abgebaut werde das Kunstwerk in 14 Tagen. Bis dahin verändert er Tag für Tag die Szenerie. So stellte er gestern die Ankunft der drei Weisen aus dem Morgenland in den Mittelpunkt, "schließlich ist am Sonntag Heilig Drei Könige". Aber auch die Flucht von Maria und Josef werde als Thema innerhalb der Miniaturlandschaft fokussiert.

"Auswärtige Gäste"

Die St. Johannes-Kirche abzuschließen, wenn er nicht da ist, daran verschwendet Lachner keinen Gedanken. Damit würde man viele Gläubige verärgern, denn die Krippe stoße auf sehr viel Resonanz. Sogar von "auswärts" – aus Allersberg, Thalmässing, Heideck und Schwabach — kämen die Besucher, deren Tenor laute: "Die schönste Krippe weit und breit!"

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