Kreisklinik Roth: Kampf gegen den Krankenhauskeim

23.3.2018, 06:00 Uhr
Kreisklinik Roth: Kampf gegen den Krankenhauskeim

© Foto: Rudolph

Vor dem Hintergrund der aktuellen Grippewelle in Deutschland wird sichtbar, dass einfache Schutzmaßnahmen sehr wirkungsvoll sind, um die weitere Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Aber: Sie müssen von den Menschen auch angewendet werden, denn die gesamte Palette der Infektionskrankheiten haben zwei Dinge gemeinsam: Sie gehören zur weltweit häufigsten Todesursache und sie lassen sich wirkungsvoll mit einer gründlichen Händedesinfektion bekämpfen.

Auch für die beiden Hygienefachkräfte der Kreisklinik, Fritz Krauß und Manfred Wienziers, steht die "einfachste" Maßnahme an erster Stelle. "Aber unabhängig davon haben wir vor dem Hintergrund der aktuellen Grippewelle für unsere Patienten und deren Angehörige Hygieneregeln entwickelt", so Fritz Krauß.

Und so gibt es für die beiden Hygienefachkräfte der Kreisklinik Roth seit Wochen viel zu tun. "Unsere tägliche Arbeit besteht in der Aufklärung der Patienten, der Mitarbeiter, in der Durchführung von hausinternen Fortbildungsangeboten, der Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr", erklärt Manfred Wienziers.

Die beiden Fachkräfte sind auf den Pflegestationen unermüdlich unterwegs. Sie überprüfen die Räume auf Sauberkeit, nehmen Abstriche und sprechen mit dem Reinigungsfachpersonal über die korrekte Desinfektion der Räume oder begleiten Ärzte beim Verbandswechsel. Auch die Wasserleitungen werden regelmäßig "beprobt", so wie sich die Überprüfung des Trinkwassers auf Krankheitserreger im Fachjargon nennt. Im Rahmen der sogenannten "Hygiene-Updates", kurzen Fortbildungen für Mitarbeiter, werden aktuelle Fachinformationen weitergegeben und hygienische Problemstellungen diskutiert.

Das Mitarbeiterteam der Klinikhygiene an der Kreisklinik Roth besteht derzeit aus den zwei hauptberuflichen Hygienefachkräften, drei ausgebildeten hygienebeauftragten Oberärzten der Hauptabteilungen (Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie) und 18 Mitarbeitenden aus den Abteilungen als Hygienebeauftragte.

Krankenhauskeime, es können ganz verschiedene Bakterien, Viren, Pilze oder Sporen sein, sind zu Hause, im Alltag oft völlig harmlos, erklärt Fritz Krauß. Aber durch die geschwächte Immunabwehr der Patienten, durch offene Wunden oder künstliche Zugänge (Katheter, Schläuche) können sie bei den Patienten schwere, lebensgefährliche Infektionen verursachen.

Meist werden die Erreger von den Patienten in die Klinik mitgebracht, meint Manfred Wienziers und begründet dies mit den Ergebnissen der Screenings bestimmter Patientengruppen auf bestimmte Krankheitserreger bei der Aufnahme ins Haus. Obwohl es sehr kostspielig ist, werden bei Verdacht auch Patienten auf Influenza getestet, um sie schnell isolieren zu können.

Auf den Erfolg ihrer Bemühungen bei der Händehygiene in der Klinik angesprochen, erklärt Manfred Wienziers, dass anhand des Desinfektionsmittelverbrauchs eine zuverlässige Einschätzung des Verhaltens der Mitarbeiter, aber auch der Besucher möglich sei. "Wir sind dabei auf einem guten Weg", denn der Verbrauch des alkoholischen Händedesinfektionsmittels sei in den letzten Jahren stetig gestiegen, lobt Fritz Krauß.

Die Aktion "Saubere Hände" ist eine Hilfe, weil sie die Einrichtungen für die verbesserte Händehygiene in Krankenhäusern in die Pflicht nimmt. Kriterien sind regelmäßig tagende Lenkungsgruppen, Fortbildungen, Aktionstage sowie die Auswertung des Desinfektionsmittelverbrauches in den Abteilungen.

Die Kreisklinik Roth hat auf Grund der erfüllten Kriterien 2017 das Zertifikat "Bronze" erworben. Heuer soll "Silber" folgen, so Fritz Krauß. Durch die Verleihung des Qualitätssiegels wird das Niveau der erreichten Veränderungen bei der Händedesinfektion öffentlichkeitswirksam dokumentiert.

Zwww.aktion-sauberehaende.de

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