Kreistag Roth: Grüne knöpfen der CSU Sitze ab

17.3.2014, 19:17 Uhr
Kreistag Roth: Grüne knöpfen der CSU Sitze ab

© Landratsamt

Die Öko-Partei legte 3,2 Prozentpunkte zu, kam auf 10,08 Prozent der Stimmen und entsendet erstmals sechs Räte in den 60-köpfigen Kreistag – zwei mehr als bisher. Diese zwei Sitze muss die größte Fraktion abgeben. Die CSU hatte schon 2008 ein für ihre Verhältnisse äußerst mäßiges Ergebnis eingefahren und nur noch 24 Mandate gewonnen. Das war seinerzeit der landesweit schlechten Großwetterlage der Christsozialen geschuldet. Jetzt werden aber nur noch 22 CSU-ler im Kreistag sitzen – so wenige wie noch nie in der gut 40-jährigen Geschichte des Landkreises Roth. 36,6 Prozent der Stimmen – knapp zwei Prozent weniger als beim letzten Mal – sind sicher nicht der Anspruch der Mehrheitspartei.

Kreistag Roth: Grüne knöpfen der CSU Sitze ab

© NN-Infografik

Kreisvorsitzender Volker Bauer macht für den Abwärtstrend nicht zuletzt den Gegenwind verantwortlich, den es für die Christsozialen in Sachen Hochspannungs-Trasse gegeben habe. Gerade im südlichen Landkreis seien dadurch viele Stimmen verloren gegangen (siehe eigene Berichte). Die CSU verliert, die Grünen gewinnen – und bei den anderen Gruppierungen im Kreistag bleibt alles beim alten. Die SPD hat zumindest den Abwärtstrend der vergangenen zwei Jahrzehnte gestoppt. 1996 hatten die Sozialdemokraten noch 19 Kreisräte gestellt, 2002 waren es dann 18, 2008 nur noch 16. So viele werden es auch künftig sein.

Bis zuletzt hatte Kreisvorsitzender Sven Ehrardt auf einen 17. Sitz gehofft, den die Sozialdemokraten hauchdünn verpasst haben. „Dann hätte ich sogar von einer Trendwende gesprochen“, so der 25-Jährige. Den Sozialdemokraten, die mit 27,3 Prozent der Stimmen minimal über dem 2008-er Ergebnis liegen, hatten auf der Liste diesmal allerdings einige Stimmenfänger wie die ehemaligen Bürgermeister Kelsch (Wendelstein), Wernard (Georgensgmünd) und Beringer (Hilpoltstein) gefehlt. Immerhin: In Georgensgmünd und Schwanstetten lag die SPD sogar vor der CSU. Einigermaßen zufrieden gibt man sich bei den Freien Wählern. Sie haben ihr sehr gutes Ergebnis von 2008 gehalten, kommen auf 19,5 Prozent und stellen wie 2008 ein Dutzend Kreisräte. „Es hätten sogar noch mehr sein können, aber in den großen Orten haben wir geschwächelt“, so Kreisvorsitzender Hermann Kratzer. Überragend einmal mehr das Ergebnis in Kammerstein, wo die „Freien“ mehr Stimmen erhielten als die CSU.

Eine kleine Überraschung ist es, dass die personell nicht gerade üppig aufgestellten Freien Demokraten wieder drei Kreisräte stellen können. Zu verdanken hat das die Partei nicht zuletzt ihrem guten Gredinger Ergebnis, wo sie auf 19 Prozent kam. Komplettiert wird der Kreistag wie seit 2008 von der Christlichen Wählergemeinschaft. Auch bei ihr hatte es zwischenzeitlich nach einem zweiten Sitz ausgesehen. Jetzt muss die Gruppierung des früheren 2. Rother Bürgermeisters Peter Grimm aber doch weiter ihr Einzelkämpferdasein führen.


 

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