Kulturfabrik Roth: Dornröschen und die mutigen Ferienkinder

15.8.2014, 17:50 Uhr
Kulturfabrik Roth: Dornröschen und die mutigen Ferienkinder

© Foto: Tschapka

Rund 100 Mädchen und Buben ab vier Jahren waren gekommen. Diese große Anzahl freute nicht zuletzt auch Karin Reich vom Jugend-
büro der Stadt Roth. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass unser Kindertheater lebt“, sagte sie vor der Vorstellung, bevor die Lichter ausgingen, und Eleen Dorner in einer „one-woman-show“ mit ihren Puppen das Märchen zum Leben erweckte.

Die Geschichte ist bekannt: die Königin und der König von Schloss Rosenstolz freuen sich über die Geburt ihrer Tochter. Anlässlich dieses ganz besonderen Ereignisses laden sie sich die Feen des Landes ein, damit diese der kleinen Prinzessin Schönheit, Mut, Gesundheit, und viele guten Dinge mehr für deren Zukunft wünschen. Auch einige der kleinen Besucherinnen der Vorstellung schlüpften in die Rollen der Feen und brachten Rosalie, so der Name des königlichen Nachwuchses, ihre Huldigungen dar.

Nur eine Fee wurde nicht eingeladen, da das Schloss nur über zwölf goldene Teller verfügt. Fee Nummer 13 war darüber so erbost, dass sie dem Mädchen einen Fluch auferlegt. An ihrem 15. Lebensjahr soll sie sich an einer Spindel stechen und in einen hundertjährigen Schlaf fallen.

Auch das vom Vater erlassene königsreichweite Verbot von Spindeln kann das Schicksal der kleinen Prinzessin nicht verhindern, und so verschwindet nicht nur Rosalie im Reich der Träume, sondern auch das gesamte Schloss Rosenstolz mit all seinen Diener, Köchen und Mägden.

Einige Buben aus dem Publikum durften sich zwar als edle Prinzen versuchen und mit Steckenpferd und Holzschwert bewaffnet sich der Dornenhecke stellen, die das Schloss inzwischen umgibt – leider ohne Erfolg. Erst muss ein Jahrhundert vergehen, ehe der tapfere Prinz Leopold kommt, um dieses stachelige Hindernis zu überwindet, und anschließend Dornröschen in ihrem Turmzimmer wachküsst.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Mit viel Liebe zum Detail hat das Puppentheater „Dornerei“ die Geschichte dargestellt. Auf mehreren Ebenen des schönen, holzgeschnitzten Schlosses, mit stimmungsvollen Lichteffekten und mit vielen verschiedenen Hand-, Stab- und Schattenfiguren spielte sich das zeitlose Dornröschen-Märchen ab, das auch heute noch Kinder fasziniert, wie man in deren Gesichter erkennen konnte.

Am letzten Ferientag, 15. September, gibt es dann nochmal ein Bühnenstück für Kinder in der Kulturfabrik. Dann zeigt das Nürnberger Theater „Rootslöffel“ das Stück „Kasper und der silberne Ring“. Kinder mit Ferienpass haben freien Eintritt, für alle anderen kostet die Vorstellung fünf Euro. Eltern, die ihren Nachwuchs auf ihren Ausflug ins Märchenland begleiten möchten, sind mit vier Euro dabei.

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