Kultusministerium: Es darf keine Überschneidungen geben

13.2.2019, 16:17 Uhr
Kultusministerium: Es darf keine Überschneidungen geben

© Foto: Wilhelm

Sowohl auf der FOS als auch auf der BOS kann man das Fachabitur und auch die allgemeine Hochschulreife erwerben. Der Unterschied: Die FOS ist ein Angebot für Schüler mit Mittlerer Reife. Die BOS kann besuchen, wer eine Berufsausbildung beendet, eine Berufsfachschule erfolgreich abgeschlossen oder einfach eine längere Phase der Berufstätigkeit absolviert hat. Auch wenn die Zukunft der reinen BOS in Schwabach unsicher ist, gibt es sozusagen eine Bestandsgarantie. "Wer sich für das kommende Schuljahr anmeldet, kann sicher sein, in Schwabach die BOS auch abschließen zu können", stellte Schulleiter Peter Birle klar.

Die Vorstellungen zum Aufbau einer staatlichen Fachoberschule sind ungeachtet aller bürokratischer Hürden schon weit gediehen. Das Kultusministerium hat der Neugründung einer FOS in Schwabach zugestimmt, berichtete Schwabachs OB Matthias Thürauf dem Stadtrat nach einem Gespräch in München: "Das war überraschend und erfreulich, dass dies von sich aus signalisiert wurde."

Mindestens zwei Fachrichtungen sollen angeboten werden. Aus Sicht der Stadt könnten das "Wirtschaft und Verwaltung", "Internationale Wirtschaft" oder "Sozialwesen" sein. 2020 wird es eine Probeeinschreibung geben. Fällt die positiv aus, könnte man im Schuljahr 2020/21 mit zunächst vier elften Klassen starten. Die Schule würde innerhalb von drei Jahren auf zehn Klassen in den Jahrgangsstufen elf, zwölf und 13 ausgebaut.

In den ersten beiden Jahren soll die FOS provisorisch in der Wirtschaftsschule und der Berufsschule untergebracht werden. 2022/23 soll der Teil des Alten Deutschen Gymnasium mit der alten Turnhalle zur dauerhaften Lösung werden. Dieser Trakt ist über einen Durchgang im ersten Stock mit der Berufsschule verbunden. Damit könnten dort Funktionsräume mitgenutzt werden. Auch ein Pausenhof stünde zur Verfügung.

Bislang hatte die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau hier neue Wohnungen vorgesehen. GeWo-Bau-Geschäftsführer Harald Bergmann sieht aber kein Problem, noch umzuplanen. "Natürlich muss sich das wirtschaftlich tragen", erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung. "Aber das wäre ein schlüssiges Konzept, das der Aufsichtsrat auch mittragen würde."

Mit den Fachrichtungen "Wirtschaft" und "Soziales" träte Schwabach in Konkurrenz zur FOSBOS Weißenburg, die außerdem Gesundheit und Technik anbietet. Zu solchen Überschneidungen darf es laut Kultusministerium nicht kommen.

Doch wenn sich das Angebot ändert, kann das auch die Nachfrage beeinflussen. Da hätte Weißenburg einiges zu verlieren. Von den derzeit 635 FOSBOS-Schülern kommen 53 aus Schwabach und 245 aus dem Landkreis Roth, zusammen sind das 47 Prozent.

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