„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“

23.9.2014, 17:48 Uhr
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“

© Foto: oh

Der Leiter der Künstlergruppe Offenbau, Helmut Maluche, zitierte in seiner Eröffnungsrede einen Werbespot, in dem es heißt: „Macht erst mal ohne mich weiter — ich bin raus“. Diese Haltung stelle weitgehend auch die Grundlage des künstlerischen Arbeitens der Gruppe dar. Am Anfang steht der Rückzug. Bei ihren Treffen stellen dann die Künstler ihre Werke vor. Die Mitglieder der Gruppe – allesamt Autodidakten – würden dabei so manche Überraschung erleben. Die Ausstellung ist noch Sonntag, 12. Oktober, zu sehen. An diesem Tag sind auch alle Künstler im Bunker.

Thalmässings 2. Bürgermeisterin Ursula Klobe zeigte sich sehr angetan von der Ausstellung. Dabei hob sie sowohl die Vielfalt der zu sehenden Arbeiten wie auch die Präsentationsmöglichkeiten im Bunker hervor. Sie ermunterte die Gäste, sich Zeit zu nehmen und die Bilder auf sich wirken zu lassen. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ zitierte sie Pablo Picasso. Die Ausstellung biete auch die Möglichkeit, das Leben aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und öffne den Weg für neue Denkweisen.

Zu sehen sind etwa 60 Arbeiten, vorwiegend in Acryl und Aquarell. Von Lydia Keim stammt das einzige Ölbild der Ausstellung. Scharfe Hell – und Dunkelkontraste entfalten die beeindruckende Realität eines Apfels. Ebenso sehenswert ist auch ihr dreiteiliges „Gruppenbild mit Dame“, das mit einfachen Formen und unterschiedlichen Rot-, Blau, und Gelbtönen die Blicke der Besucher auf sich zieht.

In die Ausstellung mogeln sich auch einige Monotypien. Diese Bilder wurden von Else Schlierf im Druckverfahren hergestellt und sind mit den Titeln „Im Goldfischteich“ oder „Wüstenblumen“ überschrieben.

Mit Leben gefüllt sind vor allem auch die Bilder von Helmut Maluche. Er lässt seine Bilder reifen, indem er viele Schichten übereinander legt. Damit werden durch die entstehenden Farben und Strukturen unterschiedliche Perspektiven erzeugt. Durch eine ausgefeilte Technik entstand so der Zyklus „Paint It Black“, in dem unter anderem die Stadt Jerusalem angedeutet ist. In der Bilderreihe „In My White Room“ wurden teilweise die alten Farben mit einem Schwamm herausgewaschen.

Das älteste Mitglied der Gruppe, Karl Stromberger, hatte schon als Kind Zeichenunterricht. Lange Zeit schlummerte dieses Talent im Verborgenen, bis er es als Rentner wieder wachrief. Seine heimatverbundenen Bilder zeigen Ansichten von Offenbau. Sehenswert sind auch seine Holzskulpturen wie das „Auferstehungskreuz“.

Die Schwabacherin Andrea Kramer kontrastiert in ihren Arbeiten Naturmotive mit Metalleffekten. In einer Darstellung bringt sie echte Ähren auf die Leinwand und hebt diese durch Farben und Quadrate aus Blattgold hervor. Man möchte meinen, dass sich dies bei einer Hobbykünstlerin aus der Goldschlägerstadt geradezu aufdrängt.

Die Ausstellung ist Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 9.30 bis 11.30 Uhr, und Mittwoch, 15 bis 17 Uhr, geöffnet.

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