Landkreis Roth: Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

16.11.2014, 16:49 Uhr
Landkreis Roth: Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

© Foto: Manfred Klier

Mit einem Gedächtnisgottesdienst in der katholischen Kirche, zelebriert von Stadtpfarrer Franz Josef Gerner, begann in Hilpoltstein die Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Anschließend zogen die Abordnungen der Vereine zu den Klängen des Trauermarsches von Ludwig van Beethoven, intoniert von der Stadtkapelle Hilpoltstein unter Michael Leisinger, zum Ehrenmal im Stadtpark. Dort hielten Josef Lang und Roland Hoffmann als Vertreter der Reservisten die Mahnwache.

Der Volkstrauertag wurde erstmals im Jahre 1926 begangen, in Erinnerung an die furchtbaren Geschehnisse des Ersten Weltkriegs. In der Zeit des Nationalsozialismus war der Tag in „Heldengedenktag“ umbenannt gewesen. Seit 1952 wird der Volkstrauertag zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Er soll an die Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft erinnern.

Unter der Leitung von Konrad Kerschenlohr verlieh der Gesangverein Hilpoltstein der  Sehnsucht nach Frieden den musikalischen Ausdruck. Ulrich Eisenbarth zitierte aus Wolf Biermanns „Song vom Frieden“: „Wann ist denn endlich Frieden in dieser irren Zeit? … Es ist ja der Mensch, der den Menschen bedroht. … Wir werden sterben müssen, dann kann wohl Friede sein.“

Klaus Czöppan, Vorsitzender der Soldatenkameradschaft Hilpoltstein, erinnerte daran, dass vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg begonnen hatte. 17 Millionen Tote, unzählige Verwundete, außerdem verwüstete Städte und Landstriche waren die Folgen. Aber bereits im Jahre 1939 begann der Zweite Weltkrieg, der noch weit schlimmere Folgen hatte. Allein 55 Millionen Tote waren zu beklagen. Czöppan zitierte eine Mutter, die um ihren im Krieg gefallenen einzigen Sohn trauerte: „Für die Welt war er nur ein Soldat. Für mich war er die Welt.“

Auch heute noch sehe man immer wieder Särge, die mit der deutschen Fahne bedeckt seien: Särge der im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit gefallenen Soldaten. Noch nie habe Deutschland eine so lange Phase in Frieden und Freiheit erleben dürfen. Aber die Welt sei nicht friedlicher geworden und es gelte, wachsam zu sein. In diesem Zusammenhang forderte der Redner, dass für die Streitkräfte beste Ausrüstung und voll funktionsfähiges Material zu Verfügung stehen müssten. Vor allem aber müsste durch Verhandlungen und Gespräche verhindert werden, dass Entscheidungen mit Waffengewalt erzwungen werden.

Zusammen mit dem Redner legte Bürgermeister Markus Mahl einen Kranz am Ehrenmal nieder: „Die Stadt Hilpoltstein gedenkt der zahllosen Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung.“ In der evangelischen Christuskirche fand die Gedenkfeier mit einem Predigtgottesdienst den würdigen Abschluss.

 

 

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