Landkreis Roth: Rund um die Feiertage herrscht der Ausnahmezustand

3.1.2019, 15:55 Uhr
Landkreis Roth: Rund um die Feiertage herrscht der Ausnahmezustand

© Foto: Stefan Voigt

"Die Feiertage um Weihnachten und Silvester. Das sind für uns definitiv die heißesten Tage im Jahr, was die Arbeit angeht. Wir kennen das seit Jahren, sind darauf auch vorbereitet." Rainer Hofmann, Chef der gleichnamigen Entsorgungsfirma, die im Landkreis unter anderem für die Containerstandplätze verantwortlich ist, weiß um die wenig appetitliche Situation an vielen Stellen.

Die Konsequenz: Das Unternehmen erhöht die Abholkapazitäten mit Zusatzfahrzeugen in den wenigen verbleibenden Werktagen zwischen den Feiertagen um rund ein Drittel; "selbst am 24. Dezember und an Silvester waren unsere Leute auf Tour", erklärt Hofmann.

Dennoch: "Wir werden wohl noch knapp zwei Wochen brauchen, um wieder auf dem üblichen Level anzukommen." Sprich: dass Wertstoffcontainer nicht mehr überquellen und die Standorte keiner Müllkippe gleichen.

Apropos Müll: Der gehört ja eigentlich nicht zu Glas-, Blech-, und Kleidercontainer. Findet sich aber trotzdem. Sogar immer mehr und immer öfter, weiß Hofmann.

"Wir beobachten, dass die Hemmschwelle, seinen Abfall einfach irgendwo abzuladen, immer weiter sinkt." Das treffe auf Containerstandorte genauso zu wie auf "wilde Müllhalden" entlang von Straßen und im Wald. "Sobald ein Standort schlecht einsehbar ist, steigt die Gefahr für diesen Müllfrevel," so der Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens.

Eine Beobachtung, die auch Ruth Röttinger, Abfallberaterin im Landratsamt Roth, teilt. Auch bei ihr gehen in schöner Regelmäßigkeit Klagen und Beschwerden über randvolle Container und wild entsorgten Müll ein.

Dann informiert sie ihrerseits die Firma Hofmann und, je nach Zuständigkeit, auch den Bauhof des Landkreises oder der jeweiligen Gemeinde. "Wenn Müll unsachgemäß weggeworfen wird, ist das genau genommen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bestraft werden kann. Doch in den seltensten Fällen lassen sich die Verursacher wirklich dingfest machen. "Also muss der Müll auf Kosten der Allgemeinheit — ob über die Bauhöfe oder mit Hilfe der Firma Hofmann — entsorgt werden", erklärt Röttinger. Wirklich gefährlich sei die Sache allerdings, wenn umweltgefährdende Stoffe im Spiel seien. Dann werde auch die Polizei eingeschaltet. "Aber nicht, wenn ein ausgemustertes Bügelbrett am Glascontainer stehen geblieben ist", macht die Landkreis-Abfallberaterin deutlich.

"Wir stehen in engem Kontakt mit Landkreis- und Gemeindeverwaltungen", betont Rainer Hofmann. "Wir wollen selbst saubere Standorte, denn aus der Erfahrung wissen wir: Müll produziert neuen Müll."

Aber mit den Feiertagen, der entsprechenden Feierfreude und dem damit verbundenen, deutlich höherem Wertstoff- und Abfallaufkommen, werde es noch ein paar Tage dauern, um wieder den üblichen Status quo zu erreichen. "Hexen können wir einfach nicht," bittet Hofmann um Geduld. Und auch um etwas mehr Vernunft bei so manchem Zeitgenossen, von denen offensichtlich gerade in diesen Tagen einige das Motto leben: "Hauptsache der Müll ist weg. Egal wie und wo...".

 

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