Landkreis Roth: Schwimmmeister reiben sich die Hände

17.7.2015, 20:11 Uhr
Landkreis Roth: Schwimmmeister reiben sich die Hände

© Foto: Leopold Sippenauer

10 000 Badegäste mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr: Die Zahlen, die Hilpoltsteins Schwimmmeister Friedrich Taschner vorlegt, können sich sehen lassen. 40 500 Besucher zählte das Freibad bis zum 16. Juli. Fast die Hälfte von ihnen, nämlich 18 500, kamen allein in den ersten zwei Juli-Wochen. Vor einem Jahr waren es in diesem Zeitraum lediglich 6200. Rekordverdächtig war dabei vor allem der erste Juli-Sonntag, da suchten 2404 Gäste Abkühlung in den Becken.

Gut besucht war neben dem Freibadfest auch das Abendschwimmen zwei Tage zuvor, das 2232 Gäste anlockte, auch wenn die meisten schon am Nachmittag gekommen waren und dann einfach bis 22 Uhr dablieben. Dann mussten sie wirklich raus aus dem Wasser. Wenn es dunkel ist, sieht der Bademeister schließlich nicht mehr, ob irgendwo im Becken irgendwas passiert.

Matthias Schubert, Schwimmmeister des Freizeitbades Roth, gibt sich angesichts des bisherigen Besucherandrangs euphorisch: „Wir haben, als es vor 14 Tagen so heiß war, einen Tagesrekord von 5242 Besuchern vermelden können und für den Juli können wir bis jetzt, also Mitte des Monats, bereits über 27 500 Badegäste verbuchen. Vergangenes Jahr waren es dagegen im gesamten Juli nur 26 400. So ein Juli kann ein ganzes Jahr retten.“

Ähnlich sieht es auch Peter Bülles, der die Badeaufsicht im Thalmässinger Freibad führt: „Gerade wenn Pfingsten wie dieses Mal ins Wasser fällt, braucht man einen starken Juli, weil der August mit den ganzen Urlaubern meistens schwächer ausfällt und eigentlich auch immer verregnet ist, seit ich hier bin. In Bayern sind die Ferien vier Wochen zu spät. Meistens wird es, wenn die Leute aus dem Urlaub zurückkommen, schon herbstlich.“

Trotz allen Unmuts über die Ferienterminierung der bayerischen Schulen kann jedoch auch er für den Juli höchst erfreuliche Zahlen verkünden, vorletztes Wochenende seien mit 1000 sowie 1500 Besuchern sehr zufriedenstellende Werte erreicht worden, letzteres bedeute sogar Rekord seit August 2013.

Auch in Allersberg sieht man bereits nach der ersten Julihälfte äußerst optimistisch auf das, was da kommen mag, denn freilich hat man auch hier bereits merklich von der Hitzewelle profitiert, kann Joachim Igl zufrieden bilanzieren: „Am Challenge-Wochenende hatten wir samstags schon knapp 3000 Gäste und am Sonntag tatsächlich weit über 3000, eine vollständige Statistik ist zwar für Juli noch nicht angefertigt, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es eher in Richtung rekordverdächtig gehen wird. Vor allem im Vergleich zum vergangenen Jahr, das war eine Katastrophe.“

Die Pforten der vier Freibäder haben alle noch bis mindestens in die zweite Septemberwoche hinein geöffnet, aber, so der Grundtenor, eher für die semiprofessionellen Schwimmer, die auch schlechteren Witterungsbedingungen trotzen, als für die planschenden Spaßbader, deren Saison normalerweise bis August geht. Dennoch halten sich die Bäder für den Fall eines „richtigen Altweibersommers im September“, so Bülles, die Option offen, eine Verlängerung der Öffnungszeiten anzubieten.

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