Markus Mahl will im Hilpoltsteiner Rathaus Chef bleiben

21.3.2019, 06:00 Uhr
Markus Mahl will im Hilpoltsteiner Rathaus Chef bleiben

© Foto: Salvatore Giurdanella

Vor wenigen Tagen feierte Mahl seinen 60. Geburtstag – und gab zu diesem Anlass bekannt, seinen Hut ein drittes Mal in den Ring zu werden. "Wenn ich weiterhin so fit und gesund bleibe", sagt Mahl. Entsprechend viele Glückwünsche in diese Richtung habe er erhalten. Wenige Tage zuvor hatten Ulrich Maly und Kurt Gribl, die Oberbürgermeister von Nürnberg und Augsburg bekannt gegeben, 2020 nicht mehr antreten zu wollen. Deren Statements seien mit ein Anlass gewesen, nun seine erneute Kandidatur bekannt zu machen, so Mahl – der Zeitpunkt schien passend.

Kurzentschlossen war Mahl nicht. Er hat durchaus zugehört, wenn ältere Bürgermeisterkollegen und Freunde wie Bernhard Böckeler (Allersberg, 61) und Werner Bäuerlein (Abenberg dann 64) über ihr Alter und ihr Ausscheiden gesprochen haben. Und sich dann entschieden, ein weiteres mal anzutreten.

Noch kein Wahlkampf

Offiziell ist seine Kandidatur noch nicht. Die SPD müsste ihn erst nominieren, was aber eine Formsache sein dürfte. Mahl führt die Stadt seit 2008. Damals setzte er sich in einer Stichwahl mit 51 Prozent der Stimmen gegen den Amtsinhaber Helmut Neuweg (CSU) durch. 2014 gewann er – ohne in die Stichwahl zu müssen – mit 57,5 Prozent gegen Ulla Dietzel (CSU) und Michael Greiner (FW).

Vieles erreicht, einiges noch vor: Recht viel mehr lässt sich von Mahl hinsichtlich seiner Vorhaben für eine dritte Amtszeit nicht entlocken. Er möchte den Wahlkampf nicht schon jetzt anheizen. Der Urnengang ist ja erst im März, in ziemlich genau einem Jahr.

"Es wird interessant", sagt Mahl. Anfang November hat bereits Christoph Raithel seine Kandidatur bekannt gegeben, einst unter Mahl im Amt für Kultur und Tourismus beschäftigt, nun Leiter des Amtes für Tourismus und Kultur in Beilngries. Raithel wird zum Zeitpunkt der Wahl 34 Jahre alt sein. Er tritt für die CSU an, sammelt seitdem Ideen für seine Kampagne, will von den Hilpoltsteinern wissen, wo der Schuh drückt. So ist in den vergangenen Monaten sein Bekanntheitsgrad gestiegen.

"Ich habe schon damit gerechnet, gegen Mahl anzutreten", sagt Raithel. Eine Präferenz hinsichtlich eines Konkurrenten mit oder ohne Amtsinhaberbonus habe er aber nicht – und sehe Mahl auch nicht als Gegner. "Ich trete nicht gegen jemanden an", sagt Raithel. Stattdessen stehe er für seine Ideen und Überzeugungen und werfe diese in den Ring.

Mindestens einen weiteren Kandidaten wird es wie auch in den vergangenen Jahren geben. Die Freien Wähler sammeln schon Themen, führen demnächst eine zweiteilige Diskussionsrunde unter dem Titel "Hilpoltstein mitgestalten" durch. "Wir haben schon jemanden im Blick", sagt Harald Knauer, Vorsitzender der Freien Wähler Hilpoltstein.

Erst kürzlich ist Stefanie Schmauser-Nutz, Knauers Stellvertreterin, für Gerhard Schwing in den Stadtrat nachgerückt. Vorbereitung für den Wahlkampf? Knauer wehrt ab, keine Namen. Man werde es wie in der Vergangenheit handhaben und den Kandidaten oder die Kandidatin erst bei der Nominierungsveranstaltung im Oktober oder spätestens im November vorstellen – so bleibt diesem oder dieser noch einige Zeit als Privatperson. "Alles andere halten wir nicht für zielführend", sagt Knauer.

Qual der Wahl

"Wir haben eine ganze Reihe guter, sehr guter Leute am Start" – im Vorstand der Freien Wähler und darüber hinaus. Und nennt doch noch einige Namen: Sich selbst, Stadtrat Markus Odorfer, Stefanie Schmauser-Nutz, den stellvertretenden Vorsitzenden Franz Ilg, sowie Fraktionssprecher Michael Greiner (bereits 2014 angetreten) und Michael Pfeiffer (bereits 2008 angetreten). "Wir wollen in die Stichwahl, dann ist alles möglich", gibt Knauer die Richtung vor. Und falls die Grünen den Einzug ins Stadtparlament schaffen, würden auch dort die Karten neu gemischt: "Wir wollen stärkste Fraktion ab 2020 sein."

Denn die Grünen werden erstmals mit einer eigenen Liste bei der Stadtratswahl antreten, sammeln dafür Kandidaten. Doch der Schritt, gleich einen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, wäre wohl zu groß, meint Birgit Fuchs, Sprecherin des Ortsvereines. "Wir haben das nicht vor", sagt Fuchs. Aber auch: "Sag niemals nie."

"Man wird sehen, was sich tut", sagt Mahl hinsichtlich der Konkurrenz. Wie in der Vergangenheit will er "jeden Kandidaten, jede Kandidatin Ernst nehmen". Denn der Amtsinhaber weiß: "Gesetzt ist niemand. Auch ein Bürgermeister nach zwölf Jahren nicht."

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