Marterl am Hilpoltsteiner Schlossbuck erstrahlt neu

24.10.2018, 06:00 Uhr
Marterl am Hilpoltsteiner Schlossbuck erstrahlt neu

© Foto: Regina Raithel

Anton Lang, im ersten Beruf Schreiner, fertigte den Bildstock seinerzeit selbst an und die Stadt stellte eine Fläche am Schlossbuck (hinter dem Blockheizkraftwerk) zur Verfügung. Nach 30 Jahren musste es dringend saniert werden. Dem nahm sich der Museums- und Heimatverein Hilpoltstein an. Dank der Unterstützung durch die ortsansässige Firmen Metallbau Steigleder, Maler Pfaller und Glaser Stier konnte der Bildstock nun wieder zu seinem Platz gebracht werden.

"Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern." Mit diesem Sprichwort begrüßte Barbara Billmaier vom katholischen Kirchortsrat rund 50 Kinder mit ihren Eltern zur Wiedereinweihung des Marterls. Genauso einer, wie in dem Sprichwort, sei auch der Heilige Franziskus gewesen, war sich die pensionierte Lehrerin sicher, "einer, der die Welt etwas besser gemacht hat!"

Neben Schülern und Eltern waren auch Stadtpfarrer Franz Josef Gerner, der Leiter der Grundschule, Peter Benz, und der Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins Hilpoltstein, Christoph Raithel, gekommen.

Was es mit einem Marterl auf sich hat, erklärte Stadtpfarrer Gerner den Kindern. Als Gedenkstätte solle es zum Innehalten in der Natur einladen. Barbara Billmaier ergänzte, das sei ein Denkmal, das sage "Denk mal!". Gerade der Bezug zur Natur passe bei Franziskus besonders gut, fuhr Gerner fort, so zeige das Bild auf der Vorderseite des Bildstocks die Franziskus-Vogelpredigt. Er habe so schön gepredigt, dass ihm sogar die Vögel lauschten, so die Überlieferung. Gerner hatte auch eine zweite Darstellung von Franziskus mit dabei, aufgestickt auf seiner Stola, die er umlegte um mit etwas Weihwasser und einem Gebet, das Marterl zu segnen.

Das Leben des Heiligen Franz

Gemeindereferentin Uli Seitz führte etwas tiefer in Leben und Wirken des Heiligen Franz von Assisi ein, der im 12. Jahrhundert als Sohn eines Tuchhändlers aufwuchs und seine Jugend in "Saus und Braus" verbrachte. Als Soldat wurde er verwundet und gefangen genommen. Nach diesem einschneidenden Erlebnis wollte Franziskus sein Leben ändern und ging nach Rom, wo er zu Jesus fand und in seine Nachfolge eintreten wollte. Er verkaufte sein Hab und Gut, baute ein kleines Kirchlein, wendete sich ganz Christus, den Menschen und der Schöpfung zu und gründete einen Orden.

Bekannt ist vor allem sein Sonnengesang, ein Dankgebet an die Schöpfung und Gottes Liebe. Durch eine Spende der Familie Billmaier ist der Sonnengesang nun auf einer Tafel am Marterl zu lesen.

Seitz bedankte sich bei Pfarrer Gerner für die Segnung, bei Schulleiter Benz für die gute Zusammenarbeit im Kollegium, die es immer wieder ermögliche, mit den Grundschulkindern einen Ausflug zum Marterl zu unternehmen, und bei der Bautruppe des Museums- und Heimatvereins rund um Ehrenbürger Dieter Popp, die die Restaurierung begleitet hat.

Christoph Raithel betonte, wie wichtig der Erhalt von Kleindenkmälern sei, da sie Feld und Flur teils über Jahrhunderte prägten und zum Verweilen in der Natur einladen würden. Sein Dank galt all den Sponsoren, die es dem Verein möglich gemacht haben, die Restaurierung durchzuführen, und der Bautruppe des Vereins, die sich jeden Mittwoch um den Erhalt und die Pflege der Burg aber auch vieler weiterer Denkmal kümmere.

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