Mit Atemschutzmaske munter drauflos gesprüht

17.8.2014, 17:43 Uhr
Mit Atemschutzmaske munter drauflos gesprüht

Sven Küstner von der Nürnberger Graffiti-Akademie „StyleScouts“ brachte den kleinen NachwuchsKünstlern im Thalmässinger Jugendtreff bei, worauf es bei Graffiti ankommt, und das nicht nur mit Hilfe von Spraydose und Acryllack, sondern auch in einem theoretischen Teil zu dieser Kunstrichtung. „Dabei haben wir unter anderem auf die Anfänge des Graffiti zurückgeblickt, und auch auf die rechtlichen Bestimmungen, nach denen man natürlich nicht einfach losziehen und die nächste Mauer verzieren darf“, so der Graffiti-Profi, der seinen jungen Kursteilnehmern auch verriet, dass der Name Graffiti sich aus dem Italienischen „graffito“ (schreiben oder zeichnen) ableitet.

Mit Atemschutzmaske ausgestattet machten sich die Kinder an die Arbeit. Sie allesamt sollten sich ein „Tag“ ausdenken und auf kreative Weise gestalten. Dabei handelt es sich um das Pseudonym eines jeden Graffiti-Künstlers, das sich meistens aus dem jeweiligen richtigen Namen ableitet und am besten nur wenige Buchstaben umfassen sollte.

Aus Jojo wird Jajo

Dabei gibt es auch Zeichen, die für Anfänger eher weniger geeignet sind. „X oder Y sind zum Beispiel eher schwere Buchstaben, aber trotzdem wollten viele Kinder diese verwenden“, so Küstner.

Nicht so die elfjährige Johanna, deren Spitzname Jojo lautete. „Ich hab einfach das eine o in ein a abgewandelt, und so ist mein Künstlername jetzt Jajo712“, erklärte sie voller Stolz, wobei sie zusätzlich ihren Geburtstag als Zahlencode angefügt hat.

Die anderen Kinder hatten sich für Namen wie „Skits“, „Nele7“, „Satch“, „Sami“ oder ganz einfach „Face“ entschieden und auf die Leinwand gebracht, allesamt schöne, bunte Werke. „Voll cool, und das Malen ist ganz anders als im Kunstunterricht in der Schule“, fand die zwölfjährige Simone, die im Graffiti-Jargon nun „Skits257“ heißt.

Vorteil des Acryl-Lacks: Es dauerte nur rund eine halbe Stunde, ehe die Werke trocken waren und anschließend mit nach Hause genommen werden konnten. Dennoch dauerte der intensive Graffiti-Workshop unter der Leitung von Sven Küstner fast einen ganzen Ferientag lang, der dank der überaus gelungenen Kunstwerke schließlich ein farbenfrohes Ende nahm.

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