Mit dem Radl durch die alte Deponie

30.6.2015, 17:05 Uhr
Mit dem Radl durch die alte Deponie

© Fotos: Regler

Mit dem Radl durch die alte Deponie

In ihrer knappen Begrüßung ließen die beiden Urheber und Ideengeber des Bikeparks, Gmünds Bürgermeister Ben Schwarz und der Vorsitzende des Vereins Radsport Hügelland, Jörg Domanowski, die Entstehungshintergründe Revue passieren. Angefangen habe alles es mit dem Bau eines Pumptracks anlässlich des ersten Outdoortags im Jahr 2013. Doch schnell sei allen Beteiligten klar gewesen, dass sich auf dem angrenzenden Gelände noch so manch anderes Hindernis für Mountainbiker und BMX-Fahrer verwirklichen lasse.

Kurzerhand habe die Gemeinde einen Teil der ehemaligen Bauschuttdeponie erworben. Denn Schutthügel dort hätten ideale Voraussetzungen für das Projekt geboten: Einerseits lasse sich die vorhandene „Topographie gut einbeziehen“; sprich: ausreichende Höhenunterschied und Gefälle sind vorhanden. Andererseits gebe es auf dem Areal genug Aushub, der für den Bau neuer Sprünge genutzt werden kann. Darüber hinaus sei so eine ansonsten kaum vermittelbare Brachfläche sinnvoll genutzt worden. „Eine klassische Win-Win-Situation also“, wie Bürgermeister Schwarz zufrieden feststellte.

Dass die Gemeinde den Bikepark unterstützt, habe aber auch ganz praktische Gründe. Man schaffe damit ein attraktives Sportangebot für die Jugend und sehe darin gleichzeitig die Chance, Natur und Wälder in einem gewissen Maße zu entlasten. Denn unumstritten ist der Mountainbike-Trend auch in der Region bekanntlich nicht.

Rund eineinhalb Jahre dauerten die Bauarbeiten sowie das Genehmigungsverfahren. lWährend die Gemeinde den Grund, das Material sowie die Maschinen bereitstellte und sich mehrere ortsansässige Unternehmen und Banken an der Finanzierung beteiligten, leisteten der Bauhof und zahlreiche Freiwillige des DAV und vor allem vom Radsport Hügelland eine Menge ehrenamtlicher Arbeitsstunden.

Vor wenigen Tagen gaben dann schließlich die zuständigen Behörden wie Landrats-, Bergbau- und Wasserwirtschaftsamt ihr Okay und auch der TÜV erteilte dem Ganzen seinen Segen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird sich der Radsport Hügelland um Wartung und Pflege des öffentlichen Bikeparks kümmern. Dennoch versäumten Schwarz und Domanowski nicht, darauf hinzuweisen: „Jeder fährt auf eigene Verantwortung!“

Etliche Kids und Jugendliche nutzten den Tag, um einige Elemente ausgiebig zu testen. Auf ihren Rädern heizten sie über den Pumptrack, probierten einige Sprünge oder schauten den anderen Fahrern bei ihren Tricks zu. Derweil war der kleine Felix eine Etage höher im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Holzweg unterwegs. Der Dreijährige rollt auf seinem Laufrad und begleitet vom Papa vorsichtig über den Northshore-Abschnitt im Park, einen aus Holzlatten und Steinen gebauten schmalen Pfad.

Herausgekommen ist eine Anlage, die für Anfänger wie Fortgeschrittene viel zu bieten hat. Zusätzlich zu diversen Sprüngen bietet der Park eine ganze Palette weiterer Elemente: Auf mehreren Bergabpassagen können (angehende) Mountainbiker Abfahrten üben: Die Strecken sind wahlweise mit Sand, Schotter, grobem Geröll, Rundhölzern oder Steinstufen garniert.

Dass der Bikepark gelungen ist, findet auch Andreas Köstler. Das Ganze sei gut gebaut, mache echt Spaß und sei, was Ausdauer und Technik anbelange, einfach eine „gute Geschichte zum Trainieren“. Der 22-Jährige muss es wissen, schließlich ist er als Mountainbiker für das Herobikes-Team aus Roth bayern- und bundesweit auf Wettkämpfen unterwegs. Auf seinem Mountainbike demonstrierte der Mörlacher mit einigen Sprüngen und Tricks, was man auf dem Gelände so alles anstellen kann.

Die kleine Show ließ sich auch der Bayerische Rundfunk nicht entgehen. Ein Fernsehteam drehte gleich einige Sequenzen für eine in der Region spielende Sendung, die im September ausgestrahlt wird.

 

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