Mit der S-Bahn von Nürnberg bis nach Hilpoltstein?

28.7.2016, 17:22 Uhr
Mit der S-Bahn von Nürnberg bis nach Hilpoltstein?

© Foto: Beate Windisch

Es sei einfach nicht sinnvoll, die S-Bahn in Roth „abzuschneiden“. Da ist sich AK-Sprecherin Ulla Dietzel mit ihren beiden Mitstreitern Reiner Wagner und Peter Reinhardt ziemlich einig. Seit März arbeiten die drei Mitglieder des Arbeitskreises Verkehr daher an einer Idee: Was wäre, wenn die S 2 nicht in Roth ihre Endhaltestelle hätte, sondern noch zehn Kilometer weiter fahren würde bis Hilpoltstein? Dann müssten die Pendler nicht mehr in der Kreisstadt umsteigen; dann hätten auch die Heidecker oder Thalmässinger, die in Nürnberg, Roth oder Schwabach arbeiten, einen viel bequemeren Arbeitsweg; dann könnten die Nachtschwärmer abends in Nürnberg noch in die Oper oder eine Bar gehen und würden auf dem Heimweg nicht in Roth stranden; und außerdem müsste die Gredl nicht mehr vier Mal in der Woche nach Nürnberg zum Tanken fahren, weil es in Roth für sie keine Tankmöglichkeit gibt; kurz: „Es wäre eine absolut attraktive Verbindung“, erklärte Ulla Dietzel in der AK-Sitzung am Mittwochabend und sprach von möglichen Fahrgast-Zuwachsraten in dreistelliger Höhe. Die S-Bahn, so die Überlegung, könnte auf der Trasse der Gredl fahren, und zwar weiterhin größtenteils einspurig. Auch der Nachbar Roth könnte profitieren, schließlich liegen mit Eckersmühlen und dem Lohgarten zwei Bahnhöfe der bisherigen Gredl- und möglichen S 2-Strecke auf dem Gebiet der Kreisstadt.

Doch bislang ist es nur eine Idee. Wenn sie auch umgesetzt werden soll, „dann brauchen wir eine Machbarkeitsstudie“, erklärte Ulla Dietzel. In dieser müssen bauliche Maßnahmen, Wirtschaftlichkeit und Fahrgastentwicklung unter die Lupe genommen werden. Und es muss herausgefunden werden, wie zum Beispiel die Bayerische Eisenbahngesellschaft und die Deutsche Bahn zu der Idee stehen.

Bürgermeister Markus Mahl kennt die Vision einer S-Bahn nach Hilpoltstein laut Dietzel bereits. Nun feilt der Arbeitskreis weiter an seinem Konzept, damit es vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang des nächsten Jahres auch im Hilpoltsteiner Stadtrat vorgestellt werden kann.

Ulla Dietzel jedenfalls ist optimistisch. Hilpoltstein wächst, und wer hier wohnt und in Nürnberg arbeitet, „braucht eine verlässliche Verbindung“. Und die S 2 „ist eine der pünktlichsten S-Bahnen im ganzen VGN-Gebiet“. Außerdem sei die Schiene die tragende Säule des öffentlichen Nahverkehrs, und die neue Bahn daher „ein lohnender Weg, den wir als Stadt gehen könnten“.

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