Mit Knopf im Ohr durch die Rother Altstadt

16.2.2017, 06:00 Uhr
Mit Knopf im Ohr durch die Rother Altstadt

© F.: Archiv/Scherbel

Inzwischen sind sie schon häufig zu sehen im Rother Stadtbild: Auf dem Marktplatz, im Hof des Schlosses Ratibor oder am Kugelbühl stehen aufmerksam lauschende Menschen mit dem schwarzen Stadtführungs-Knopf im Ohr. Die Gäste aus Übersee suchen im Besuchsprogramm bewusst die Alternative zu Nürnberg.

Im Mai 2015 wurde eine zweite Anlegestelle für Schiffe eröffnet, die Stadt hatte sich die Sanierung der alten und den Bau der zweiten 546 000 Euro kosten lassen. Daraufhin stoppten 2015 gut 200 Schiffe an der Lände, im Jahr 2016 schon 258, und für 2017 rechnet Anke Freimann mit noch einmal 30 mehr (241 seien bereits gebucht).

Für die Stadt rechnet sich der Kreuzfahrt-Tourismus: Die Anlegegebühren im Jahr 2016 betrugen 45 000 Euro. Dazu kommt, dass viele Schiffspassagiere weniger Lust auf das Besuchsprogramm in Nürnberg haben, sondern sich Roth und die Region anschauen wollen. Deshalb wurden englischsprechende Stadtführer engagiert, die Wissenswertes über Roth via Ohrknopf an ihre Gäste weitergeben. Die 56 Stadtführungen im vergangenen Jahr erbrachten fast 4000 Euro an Reinerlös.

Anke Freiman berichtete vor dem Finanzausschuss des Stadtrates, dass das halbtägige Programm eine Besichtigung im Eisenhammer beinhaltet, dann eine Führung durch Roth mit Schlosshof, Kugelbühl, Stadtkirche und Marktplatz sowie halbstündiger freier Zeit, in der die Gäste ein Eis essen oder Kaffee trinken wollen — "leider wird es dafür 2017 noch weniger Möglichkeiten geben als 2016", fügte sie hinzu.

Das Führungsprogramm sei aber stetig im Fluss, erläuterte sie — so gab es schon eine Wein- und eine Biertour, und in diesem Jahr sei nicht nur die Besichtigung des Schlosshofes, sondern auch die der Innenräume im Programm vorgesehen. Außerdem biete man heuer erstmals eine "Mandarintour" an — mit Erläuterungen auf chinesisch.

Bürgermeister Ralph Edelhäußer ist "froh, dass das Kreuzfahrt-Beiprogramm so gut angenommen wird". Ob ein Badestopp im Rothsee nicht auch attraktiv für die Kreuzfahrer sei, erkundigte sich Sven Ehrhardt (SPD). Der Stopp werde auf Wunsch bereits eingelegt, berichtete Freiman, nach ihrer Erfahrung komme das Baden bei den 70-plus-Gästen jedoch "nicht an erster Stelle". Bei Bedarf seien die Touren aber "offen für alles".

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