Modeschlacht in der Burg Hilpoltstein

16.7.2018, 19:00 Uhr
Modeschlacht in der Burg Hilpoltstein

© Jürgen Leykamm

Seinen Anfang nimmt alles in Paris, wo sich "Kleider Klaus" (gespielt von Julian Sörgel) inspirieren lässt. Angetan vom Flair der schillernden Modemetropole will der Modegeschäftsinhaber in seinem eigenen Betrieb alles umstellen: von Landhausmode auf die angesagtesten Teile französischer Designer: "Dessous, Negligees und atemberaubende Accessoires" sollen nun sein eigenes Image aufpolieren. Deswegen heißt Klaus jetzt auch ab sofort Claude Clautieu. Sehr zum Schreck von Bodo Strack (Hans-Joachim Fricke), der als Vertreter für Landmode um seinen Kunden fürchtet.

Einer der schlechtesten Kunden des Geschäfts indes bleibt diesem erhalten: Adam Klamm (Thomas Schmauser) führt nur ein Konto auf der Parkbank mit hochprozentigen Alkoholzinsen und bedient sich auch noch gerne in der Geschäftskasse. Bei der Hose setzt er auf Nachhaltigkeit: "Seit ich sie gekauft habe, war sie schon drei mal wieder in Mode". Da beißen sich auch Verkäuferin Anne Richtig (Heike Kerner) und Azubine Evi Fromm (Tanja Jäschke) die Zähne aus.

Doch ihrem Chef liefert sie den richtigen Tipp und zaubert ein verführerisches Textil aus einer Schublade, was Claude glatt zum Stier werden lässt. Kundin Brigitte Taler (Sonja-Mähler-Berner) ebenso wie Näherin Kordula Kort (Evelyn Brandl) haben da noch brachialere Methoden, die Männer für sich zu gewinnen und lassen mal den Kopf des Vertreters und mal den des Firmenchefs in ihrem Dekolletee verschwinden. Dumm nur, wenn gerade dann wieder Postbotin Gerda Bring (Stefanie Schmauser) hereinschneit und vergeblich ein Päckchen überbringen will. Was natürlich nicht geht wenn Clautieu "Urlaub am Busen der Natur macht", wie Adam hämisch kommentiert.

Allein schon der Anblick der nackten Schaufensterpuppe verunsichert indes Schreiner Manfred Nagel (Julian Rebler) so sehr, dass er beim Nägel einschlagen gleich eine Schweißerbrille aufsetzt. Als die Puppe dann auch noch zu sprechen beginnt, flüchtet er sich in die Arme seines Meisters Helmut Koller (Josef Lang). Es sind gerade solche kleinen Einlagen, die beim Publikum zur Premiere besonders gut ankommen. Allein schon das Lachen des Gesellen steckt geradezu an. Bei Kordulas irrwitzigen Übersetzungsversuchen französischer Modebegriffe bleibt auch kein Auge trocken.

Auch auf englisch klappt das ganz gut: "Ich trage Happy Size damit ihr happy seid." Im Selbstversuch entdeckt sie die eigentlich Bedeutung des Wortes "Reizwäsche", das sich natürlich von "Hautreizungen" herleitetet.

Ungeachtet dessen beharrt der Ladenchef auf seiner neuen Firmenphilosophie, sein neu gewonnenes Selbstbewusstsein gipfelt in seinem Satz: "Ich bin nicht der Hugo – ich bin der Boss!" Etwas Lokalkolorit darf bei dem Burgspiel natürlich nicht fehlen...

Noch ein halbes Dutzend Mal ist die Komödie zu erleben.

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