Mörlacher Kirche: Tonnenweise alten Putz abgetragen

25.9.2014, 17:54 Uhr
Mörlacher Kirche: Tonnenweise alten Putz abgetragen

© Sturm

Helfer aus dem Dorf, aber auch aus Minettenheim und Bischofsholz, würden dieses Projekt tatkräftig unterstützen, sagte Karl Brandl, der seit 1974 Vorsitzender der Filialkirchenverwaltung und seit 1969 Messner im Mörlacher Gotteshaus ist. „Wir sind eine Gemeinschaft, ob katholisch, evangelisch oder konfessionslos. Alle sind froh über das gute Miteinander“, betonte er.

Start war im Frühjahr

So waren jüngst rund 20 fleißige Helfer auf der Kirchenbaustelle anzutreffen, denn es gibt noch viel zu tun, damit alles bis zur Feier fertig ist. Im Frühjahr begannen die Arbeiten im Innendachbereich und es wurden vor allem sicherheitstechnische Vorkehrungen getroffen. Danach kam die Baufirma. Tonnenweise wurde alter Putz abgeschlagen und abtransportiert. Die Arbeiten erfolgten sorgfältig und präzise, um langfristig bautechnisch keine Probleme mehr zu haben.

Bis 1850 hatte die Kirche einen spitzen Turm, ehe dieser erhöht wurde und eine Zwiebel erhielt, zunächst mit Schiefern eingedeckt, nach einem Brand 1908 mit Kupferblech, so Brandl. Die ursprünglich romanische Anlage ist heute im Barockstil, was auch der dominante Zwiebelturm mit aussagt.

Beim Abschlagen des alten Putzes wurde festgestellt, dass das Grundmauerwerk aus fast lauter Rundsteinen besteht, wie sie in der Flur vorgefunden werden.

Trotz intensiver Forschungen gibt es keine genaue Jahreszahl zur Entstehung des Gotteshauses. Man schätzt die Bauzeit auf 1315. Die letzte Renovierung und Farbgebung der Kirche fand 1992 statt. In Abstimmung mit Architekt Elmar Greiner wurde bei der aktuellen Renovierung starkes Augenmerk auf den Mörtel gelegt und Spezialputz mit wenig Zement verwendet, in der Hoffnung, den richtigen Schritt für eine lang anhaltende Wirksamkeit getan zu haben.

Früheren Eingang entdeckt

Entdeckt wurden bei der Freilegung des Mauerwerkes die beiden früheren Eingänge, links und rechts der Kirche. Diese wurden im neuen Verputz sichtbar gemacht.

Jetzt erstrahlen Kirchenschiff und Turm in neuem Glanz in den Farben gelb-beige. Stolz und zuversichtlich sind die Beteiligten, dass das Gesamtprojekt, das 180 000 Euro verschlang, gelungen ist. Unter Hochdruck werden jetzt die Restarbeiten erledigt. Das Kreuz wurde an der Kirchenwand angebracht, es müssen noch Platten verlegt werden, an den Außenanlagen Donaukies aufgefüllt und Humus eingebracht werden.

So werden es 400 bis 500 Stunden Eigenleistung sein, die die Bürger neben einer beachtlichen Spendensumme erbracht haben. Jeder Haushalt bekam einen Bittbrief von der Kirchenverwaltung. Mit der Resonanz war Kirchenpfleger Brandl sehr zufrieden. Neben dem Hauptzuschuss von der Diözese Eichstätt, gab es für den denkmalpflegerischen Mehraufwand 8000 Euro Unterstützung vom Landkreis Roth, der Stadt Hilpoltstein und vom Bezirk Mittelfranken.

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