Netzwerk fürs Herz

17.3.2019, 17:50 Uhr
Netzwerk fürs Herz

© Foto: Stefanie Graff

Wenn das Herz schwächer wird und die lebenswichtige Pumpe den Körper nicht mehr mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann, mag das viele Ursachen haben. Heilbar ist eine fortschreitende Herzinsuffizienz nicht. Aber es gibt Möglichkeiten, die Lebensqualität und -dauer der Patienten positiv zu beeinflussen.

"Unser Ziel ist es, ein flächendeckendes Netzwerk aufzubauen, das Betroffene sowie deren Angehörige stützt und die Verbindung zu hochspezialisiertem Fachpersonal herstellt", sagt Winfried Klausnitzer, der 2014 eine erste Selbsthilfegruppe am Nürnberger Nordklinikum und den Verein "Herzschwäche Franken e.V." ins Leben gerufen hat. In enger Kooperation mit Fachärzten und besonders geschulten Pflegefachkräften, den "Heart-Failure-Nurses", die es vor allem an spezialisierten Zentren gibt.

Diese Initiative hat in den vergangenen Jahren weitere Gruppen in Bayreuth und Würzburg ins Leben gerufen. Nun soll auch eine in Roth folgen. Dafür setzt sich vor allem Dr. Dirk Asshoff, Chefarzt und ärztlicher Leiter für Kardiologie sowie internistische Intensivmedizin an der Rother Kreisklinik ein. Unterstützend ist auch das KISS dabei, das unter anderem einen barrierefreien Raum für die Gruppentreffen zur Verfügung stellt.

Federführend bei der Gründung der Rother Dependance ist der Rother Henry Segl. Er lebt selbst mit einer Herzinsuffizienz und war bislang mangels Alternative Teil der Nürnberger Gruppe. Segl kennt viele Betroffene aus dem Landkreis – etwa aus den Reha-Sport-Gruppen, an denen er regelmäßig teilnimmt. "Viele schaffen’s nicht, zu den monatlichen Gruppentreffen in Nürnberg zu fahren." Denn im Nürnberger Südklinikum findet jeweils am ersten Dienstag des Monats eine Patientenschulung mit anschließendem Erfahrungsaustausch innerhalb der Selbsthilfegruppe statt.

Aber wie groß die Zahl der Betroffenen im Landkreis Roth tatsächlich ist, können weder Segl noch Klausnitzer noch Asshoff sagen. Bundesweit gehen Experten von 3,5 Millionen aus. Jährlich kommen rund 450 000 Neuerkrankte dazu. "Jeder Fünfte kann im Lauf seines Lebens eine Herzschwäche bekommen.", schätzt Klausnitzer.

Der Patienteninformationstag beginnt am Samstag, 30. März, um 10 Uhr im Gesundheitszentrum1, Seminarraum E 08. Klausnitzer stellt dabei kurz seinen Verein vor. Anschließend referiert Herzinsuffizienzschwester Gabriele Meyer vom Klinikum Nürnberg Süd über das Thema "Herzschwäche und Reisen".

Ab 11.15 Uhr stellt sie sich unter der Überschrift "Mehr Wissen über meine Krankheit" zusammen mit ihrer Kollegin Ingrid Meyer-Knieps (Klinikum St. Marien Amberg) und Dr. med. Stefan Oettel (Kreisklik Roth) den Fragen der Anwesenden. Ab 12.30 Uhr ist die Gründung der Selbsthilfegruppe Roth/Schwabach geplant.

Für ein erstes Treffen nach dem Informationstag gibt es bereits einen Termin: Interessierte kommen am Montag, 15. April, zwischen 16.30 und 18.30 Uhr, in den Räumen der Kontakt- und Informationsstelle KISS, Sandgasse 5, in Roth zusammen.

Dort sollen die Treffen künftig jeweils am dritten Montag im Monat zur gleichen Zeit stattfinden. Kontaktaufnahme ist über das KISS-Büro unter Telefon (0 91 71) 98 97 370 möglich.

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