Neues Baugebiet: Greding und Hausen heißen Grausen

14.1.2018, 17:42 Uhr
Neues Baugebiet: Greding und Hausen heißen Grausen

© .Fotos: Jürgen Leykamm

Der  einzige, der an einem solchen Abend im natürlich vollen Saal sein eigenes "Waterloo" erleben muss, ist auch dieses Mal der Bürgermeister. Denn Manfred Preischl versucht zwar mit so manchem Trick, die Übergabe des Rathausschlüssels zu verhindern, hat aber letztlich gegen die Übermacht der peitschenschwingenden Brauchtumsgruppe der "Pumpernickel" keine Chance. So will der Rathaus-Chef am Ende gleich zwei Monate den Türöffner abgeben – und die Fastenzeit gleich noch mit dazugeben. Aber Markus I und Sandra I bekommen noch mehr. Denn dank des in jüngster Vergangenheit seltenen Umstands, dass es auch in der vergangenen Session ein Prinzenpaar gab (Stefan II und Yvonne I), kommt es zur ersten Zepterübergabe seit sieben Jahren

Regierungsprogramm

. Entsprechend laut ist der Jubel bei der Weitergabe der Insignien. Nach einem Prinzenwalzer zwischen Klassik und Boogie sind die neuen Machthaber bei ihrer Ansprache, um ein neues Regierungsprogramm nicht verlegen: Allen Senioren verordnen sie E-Bikes, die Stadtratsmitglieder werden zur Fahrt im "Gemeindemobil" verdonnert.

Im Nachklang an den Tag der Bundeswehr soll die WTD 81 ihren Faschingsball wieder aufleben lassen, aus rein semantischen Gründen verweigert das Paar aber ein gemeinsames Baugebiet von Greding und Hausen, die dann beide zum "Grausen" verschmelzen würden.

Der Verkehr am Marktplatz soll eine Etage tiefer gelegt werden – wie der in der Industriestraße, spielen die Regenten auf den neuen Swinger-Club an: Dessen Gebäude biete "oben die Alternative für Deutschland, drunter die Alternative für den Ehepartner", so die weitere Anspielung auf den Belegungsplan der letzten Zeit. Auch den Stadtsäckel weiß das Paar aufzubessern, hat doch vergangenes Jahr der Verkauf von Käferholz das Hallenbad-Defizit gedeckt, weswegen in Gredig der Borkenkäfer "unter Artenschutz gestellt" werden soll. Das kräftige Lokalkolorit kommt beim Publikum bestens an, ebenso wie die neue Bambini-Gruppe, die zum Auftakt des Balls einen flotten Piratentanz hinlegt, der den Kleinen selbst sichtlichen Spaß bereitet. Die Kindergarde übt sich mit ihrem Hexentanz im Besenflug und die Teeniegarde feiert das nasse Element in allen seinen Spielarten: vom Wassertropfen übers Meer hin zum Eis.

Auch die Solisten wissen zu begeistern. Die Minis (Nele Bohn und Elena Geidel) glänzen schon im zarten Alter durch Akrobatik, die älteren Tanzmariechen wie Rebecca Miess, Lena Lehr und Laura Preischl legen noch eins drauf und die Prinzengarde sorgt für das richtige aristokratische Flair. Eine Gastgruppe weiß ebenso zu punkten: die "Chaos Crew" aus Happurg. Ihren Auftritt hat sie der Tatsache zu verdanken, dass der dortige Faschingsprinz und jener der Gredonia einst Klassenkameraden waren.

"Legehühner in Bodenhaltung"

Sein erstes Gastspiel zelebriert in Greding der Burgthanner Kabarettist Jörg Kaiser. Der "frozzelnde Franke" zeigt sich erleichtert, dass im Publikum nicht nur rote Narrenkappen zu sehen sind, denn das erinnere ihn beim Blick von der Bühne doch immer sehr an "Legehühner in Bodenhaltung". Als Mittvierziger ist er derzeit dabei, seine Kumpels zu trösten, deren Körper sich verändert. Was der Geo-Evolution entspräche: "Kontinentalplatten verschieben sich, Berge entstehen!" Diäten hingegen könnten gefährliche Folgen bei Männern haben, denn die "nehmen nicht am Bauch ab, sondern an der Stimmung". Zugleich müsse man sich immer mehr mit militanten Veganern auseinandersetzen, die ihre Ideale auch beim Reinigungsmittel verwirklicht sehen wollen. "Da habe ich vor lauter schlechten Gewissen meine WC-Ente versteckt", so Kaiser.

Als beide Zeiger der Uhr stramm auf die "Zwölf" zuwandern, gerät der Auftritt der "Spotlights" zum weiteren, erhofften Höhepunkt. Zum Abschluss legt die Tanzgruppe hADoch die Truppe weiß sich zu helaus dem Stegreif einen lupenreinen Line-Dance hin. Dann dürfen siwe endlich ihre Version des ABBA-Musicals "Mamma Mia" zur Aufführung bringen, was einen fulminanten Schlusspunkt der Darbietungen bildet.

 

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