Neues Schülerwohnheim für Berufsschule Roth

19.5.2015, 15:36 Uhr
Neues Schülerwohnheim für Berufsschule Roth

© Foto: Robert Unterburger

Eröffnet wurde der Tag im Schülerwohnheim. Schulleiter Michael Greiner begrüßte zahlreiche Ehrengäste – unter ihnen MdL Volker Bauer und Landrat Herbert Eckstein. „Das Schülerwohnheim ist ein großer Gewinn für unsere Schüler“, freute er sich über das Haus, das seit eineinhalb Jahren steht.

Greiner berichtete, dass man 2012 vom Ministerium den Bescheid bekommen habe, eine Technikerschule einzurichten. „Es zeigte sich, dass es mit der Technikerschule gut funktioniert“, bilanzierte der Schulleiter, „wir haben in Bayern die meisten Schüler in diesem Bereich“.

Derzeit führt die Schule das Projekt durch, einen fahrbaren Untersatz auf Elektrobasis zu bauen (wir berichteten). „Mit hohem Einsatz des Landkreises konnten wir die Technik auf den neuesten Stand bringen“, freute sich der Schulleiter. Im Bereich Zerspanungstechnik sei man zum Kompetenzzentrum aufgestiegen.

Immer mehr Jugendliche strebten ein Studium an, so Greiner. „Wir bilden technische Berufe aus, der Zulauf ist gut.“ Im Moment habe man rund 1550 bis 1600 Schüler.

„Wir müssen uns auch um Schwächere kümmern, das heißt, der Aufwand wird größer“, sagte Greiner, „wir müssen praktische Begabungen fördern“. Seit eineinhalb Jahren besuchten auch jugendliche Flüchtlinge die Berufsschule. „Wegen der hohen Flüchtlingszahlen haben wir zwei Flüchtlingsklassen gebildet und haben schon 36 Schüler in den Klassen, Tendenz steigend“, so Greiner. „Es handelt sich um sehr willige junge Leute, alle arbeiten gut zusammen.“ Man habe schöne Erlebnisse gehabt mit den Flüchtlings-Jugendlichen, es gebe aber eine riesige Bandbreite. „Die Nürnberger hatten 17 Eingangsklassen, wir versuchen es mit zwei Eingangsklassen mit offenem Ausgang“, schloss Greiner.

„Wir sehen das Ergebnis einer konsequenten Politik“, meinte Landrat Herbert Eckstein, „wir haben einen Plan, der konsequent umgesetzt wird“. Es würden Schulleiter gebraucht, die etwas umsetzen können. „In vier Schuljahren haben wir zwölf Millionen Euro in die Berufsschule investiert, ohne die Kosten für das Schülerwohnheim mit einzubeziehen“, sagte Herbert Eckstein, „damit machen wir uns für die Zukunft fit“.

Wichtig für junge Menschen

Das Schülerwohnheim, so der Landrat, sei „eine wichtige Sache für die Zukunft“. „Wir begleiten, schlichten und wollen die Sozialkompetenz der jungen Leute erhöhen“, betonte Heimleiter Werner Ferstl, „wir haben keinen Hotelbetrieb, eine pädagogische Begleitung ist wichtig“. Probleme gebe es noch mit manchen Bewohnern beim Thema „Ausgehen“, ansonsten laufe das Schülerwohnheim seit Januar 2014 gut.

Die Schüler könnten Vorschläge machen, könnten sich beschweren und hätten eine Schülermitverantwortung im Wohnheim. „Die jungen Leute sollen sich wohlfühlen und ernst genommen werden“, bekräftigte Ferstl.

Er berichtete, dass drei Klassen im Schülerwohnheim leben. Im Schnitt seien dies 35 Bewohner pro Klasse. 113 Interessenten hätten sich angemeldet. Das Mittagessen werde von der Awo-Firma „auf Draht“ geliefert. Man sei sehr zufrieden mit der Awo.

„Wir sind im Schülerwohnheim drei Pädagogen und zwei Kollegen mit je 20 Stunden“, so Ferstl weiter, „es gibt einen Nachtdienst für Notfälle und weil auch Minderjährige im Wohnheim leben“.

Beim Rundgang durch das Schülerwohnheim konnten sich die Besucher ein Bild vor Ort machen. So gibt es einen Spielbereich für Billard, Dart, Brettspiele und Tischtennis, eine Teeküche, ein behindertengerechtes Einzelzimmer, einen Freizeitraum, ein Nachtbereitschaftszimmer und ein Anmeldungszimmer.

Alle Zimmer sind identisch ausgestattet mit Dusche, WC und zwei Betten. Es gibt keinen Anspruch auf Einzelzimmer. Beim „Auschecken“ am Freitag werden die Zimmer kontrolliert. Die Alkoholgrenze liegt bei 0,0 Promille. Bei Drogenverdacht von Schülern gibt es Abmahnungen, bei konkreten Rauschgiftvorfällen werden die Betroffenen aus dem Schülerwohnheim verwiesen. Heimleiter Ferstl wies darauf hin, dass man hier eng mit dem Jugendamt zusammenarbeite.

Ein beschilderter Rundgang führte durch das Schulhaus. Erstmals zeigte die Berufsschule den zahlreichen Besuchern die neu ausgestatteten Werkstätten der Nutzfahrzeug-Technik, der Elektrotechnik sowie der CNC-Fräs- und Drehtechnik.

In der Abteilung Nutzfahrzeug-Technik wurden die Berufe Berufskraftfahrer, KFZ-Mechatroniker Nutzfahrzeugtechnik sowie Land- und Baumaschinen-Mechatroniker vorgestellt.

In der Abteilung Elektrotechnik bekam man einen Einblick in die Berufe Elektroniker für Betriebstechnik sowie Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik.

In der Abteilung Metalltechnik stellten sich die Berufe Anlagenmechaniker für Heizung, Klima- und Lüftungstechnik, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer vor.

Natürlich hatten die Besucher auch Gelegenheit, alle anderen Abteilungen — Hauswirtschaft, Körperpflege, Agrar, Farbe, Holz, Bau — kennen zu lernen.

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