Neujahrsempfang der CSU Roth: Albert Deß kritisiert Angstmacherei

7.1.2018, 16:56 Uhr
Neujahrsempfang der CSU Roth: Albert Deß kritisiert Angstmacherei

© Foto: Robert Schmitt

Während Europaparlamentarier Albert Deß aus Berngau im Landkreis Neumarkt sich durchaus für eine Minderheitsregierung in Berlin erwärmen konnte, trat die Laufer Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler an dieser Stelle für die völlig andere Richtung ein. "Widerspruch, Albert", sagte sie in ihrem Grußwort, "wir brauchen eine stabile und verlässliche Regierung, darauf warten die Bürger und das Ausland", war Mortler überzeugt.

Der agrarpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament war kurzfristig für Barbara Stamm eingesprungen. Die Landtagspräsidentin hatte 72 Stunden vor ihrem geplanten Auftritt im Amt für Landwirtschaft abgesagt, weil sie als profilierte CSU-Sozialpolitikerin bei den Sondierungsgesprächen mit der SPD in Berlin gebraucht wurde.

Deß warnte vor einer Hetze gegen die Landwirtschaft in Deutschland und sprach sich auch für eine voranschreitende Europäische Integration aus. Ebenso hob er die Bedeutung der EU als Friedensprojekt hervor. "Dass aus diesem kriegerischen Kontinent ein friedlicher geworden ist, darum beneidet uns die Welt", so Deß. "Deshalb muss weiter gut am Haus Europa gearbeitet werden."

In Sachen Landwirtschaft richtete Deß heftige Angriffe an Nichtregierungsorganisationen. Ihnen gehe es um Ideologie, nicht um Sachlichkeit. Beim Thema "Glyphosat" nahm er auch SPD und Grüne in die Mangel. "In Brüssel stimmen sie alle der Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes zu, in Berlin aber machen sie Front dagegen", schilderte Deß das Verhalten der beiden Parteien aus seiner Sicht und verteidigte das Pflanzenschutzmittel mit großer Vehemenz.

 

Mit ebenso deutlichen Worten machte Deß seine Zweifel am Klimawandel durch Kohlendioxid deutlich. "Ich rate ab vor Angstmacherei." Seiner Darstellung zufolge seien erdgeschichtlich Zeiten belegt, in denen der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre zehnmal höher gewesen sei. Deß stellte auch einen Zusammenhang zwischen steigendem CO2-Gehalt in der Luft und wachsendem Ernteertrag her. Noch in den 1970er Jahren habe man außerdem mit drastischen Worten vor einer drohenden Eiszeit gewarnt, erklärte Deß und unterstellte Umweltschutzorganisationen, "mit Angstmache Spenden sammeln zu wollen".

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