Nichts für schwache Nerven

21.12.2014, 19:12 Uhr
Nichts für schwache Nerven

© Foto: Ammer

Nach dem Zehner, mit dem Stefan Schwab das alles entscheidende Stechen gegen Kai Höfl gewann, dauerte es einige Zeit, bis der Adrenalinspiegel von FSG-Sportleiter Robert Landmann wieder auf einen einigermaßen vernünftigen Pegel absank. „Dass wir gleich alle zwei Stechen gewinnen, das hätte ich dann doch nicht gedacht“, gestand der Hilpoltsteiner Teamchef, der sich umso mehr über diesen Erfolg freute.

Das Duell der Tabellennachbarn der 2. Bundesliga Süd war ein ständiges Hin und Her. Immer wieder wechselte die Führung, und am Ende waren sowohl Karl Schmidt an Position eins (377 Ringe) und Stefan Schwab an Position zwei (372) mit ihren Kontrahenten ringgleich. Da nur Maxim Konradi seinen Wettkampf gewinnen konnte (370:365 gegen Andreas Weber), mussten also beide FSG-Cracks ihr Stechen gewinnen, um noch den zweiten Mannschaftssieg der Saison zu holen.

Karl Schmidt setzte sich knapp mit 9:8 gegen Stefan Lipp durch, und dann hing alles an Stefan Schwab, der sich bislang aber immer äußerst nervenstark in seinen Stechen präsentiert hatte. So auch diesmal: Während der Hilpoltsteiner nochmal eine Zehn schoss, flatterten bei seinem Rivalen Kai Höfl gewaltig die Nerven. Mitten im größten Zittern drückte Schwab ab und traf nur einen Sechser, so dass der Sieg an die FSG ging.

Wie eng das Rennen gegen die Bogenschützen Grund war, zeigte allein schon die Gesamt-Ringzahl von 1854:1852. Robert Landmann hatte recht behalten mit seiner Prognose, dass allein die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheiden werde. Das konnte man als Unbeteiligter schon aufgrund der Schnittzahlen der einzelnen Schützen erahnen, denn hier waren alle fünf Hilpoltsteiner Starter nahezu ringgleich mit dem jeweiligen Gegner - meist waren es nur einige Zehntel Differenz.

Überragender Spitzenreiter

Ganz anders als beim vorangegangenen Wettkampf im Schützenheim am Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller, denn unmittelbar zuvor hatte Tabellenführer Edelweiß Waldkirch einen souveränen 4:1-Erfolg gegen Schlusslicht SV Freischütz Pfannenstiel gefeiert. In der Gesamt-Ringzahl trennten die beiden Teams am Ende sage und schreibe 46 Ringe (1884:1838) - das sind Welten in dieser Leistungsklasse. Verantwortlich dafür war unter anderem Waldkirchs Nummer eins Dimitrije Grgic, der 387 Ringe schoss – eine Leistung, mit der der serbische Nationalschütze seine internationale Klasse bewies.

Am Aufstieg des ungeschlagenen Spitzenreiters gibt es seit gestern nichts mehr zu deuteln; die Frage ist nun nur, wer in der 2. Bundesliga Süd das zweite Ticket für die erste Liga löst. Da der aktuelle Tabellenzweite und Tabellendritte, der SV Kelheim-Gmünd II und die HSG München II, nicht aufsteigen dürfen, hätte der Tabellenvierte die Chance dazu — und diesen Rang könnte die FSG Hilpoltstein durchaus noch erreichen.

Nur ein Einzelpunkt trennt die Burgstädter aktuell von den Bogenschützen Grund. „Es ist noch alles drin, und wenn wir die Chance haben, werden wir sie auch nutzen“, sagt Robert Landmann.

FSG Hilpoltstein – Bogenschützen Grund 3:2 (1854:1852 Ringe): Karl Schmidt – Stefan Lipp 377:377 (Stechen 9:8), Stefan Schwab – Kai Höfl 372:372 (Stechen 10:6), Maxim Konradi - Andreas Weber 370:365, Sebastian Burger – Hans Schwarzbauer 364:366, Alexander Engel – Hermann Mayerhofer 371:372.

2. Luftpistolen-Bundesliga Süd: SV Waldkirch – SV Freischütz Pfannenstiel 4:1, FSG Hilpoltstein – Bogenschützen Grund 3:2, HSG München II – Singoldschützen Großaitingen 2:3, SV Kelheim-Gmünd – SV Peiting 2:3. — Tabelle: 1. SV Waldkirch 10:0 Mannschaftspunkte, 19:6 Einzelpunkte; 2. SV Kelheim-Gmünd II 8:2, 17:8; 3. HSG München II 6:4, 14:11; 4. Bogenschützen Grund 6:4, 13:13; 5. FSG Hilpoltstein 6:4, 12:13, 6. SV Peiting 4:6, 10:15; 7. Singoldschützen Großaitingen 4:6, 9:16; 8. SV Freischütz Pfannenstiel.

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