Nichtschwimmer wurden zu echten „Seepferdchen“

28.7.2015, 16:40 Uhr
Nichtschwimmer wurden zu echten „Seepferdchen“

© Foto: Viola Bernlocher

Grundschullehrerin Angelika Häusler kann nach dem Jahr mit Florian einen Erfolg vermelden. In ihrer zweiten Klasse mit 26 Schülern können inzwischen alle Kinder schwimmen. Am Schuljahresanfang gab es noch acht Nichtschwimmer, die meisten hatten Angst vor dem tiefen Wasser. Jetzt springen fast alle Kinder vom Beckenrand, schwimmen 100 Meter und können einen Ring vom Beckenboden an die Wasseroberfläche holen. Das freut Angelika Häusler. Sie war im September neu an die Schule gekommen und hatte an der Schule zuvor keinen Schwimmunterricht erteilt. Allein mit 26 Schülern, davon acht Nichtschwimmer, ins Bad zu gehen, davor hatte sie Respekt – Florian Hartl kam also wie gerufen.

Der 18-Jährige wollte sich nach seinem Realschulabschluss erst einmal orientieren, in welche Richtung sein beruflicher Weg gehen soll. Über die Homepage des TV Hilpoltstein war er auf die Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr aufmerksam geworden, die der TV in Kooperation mit der Ehrenamts-Kontaktstelle am Landratsamt „Füreinander“ angeboten hatte. Drei Freiwilligen-Stellen kann „Füreinander“ im Landkreis Roth jährlich ausschreiben und finanzieren — jedes Jahr aber in einem anderen Bereich. Angestellt sind die FSJler bei einem Träger, in Florian Hartls Fall über den TV Hilpoltstein bei der bayerischen Sportjugend. Elke Stöhr vom TV kümmert sich um ihn. Vor seinem Einsatz musste er zudem den Übungsleiter- und einen Rettungsschwimmer-Schein machen.

Der TV hat daher bereits einen Nachfolger für Florian Hartl eingestellt. Wie die Stelle finanziert werden soll, wird gerade noch geklärt, denn „Füreinander“ sieht sich hier nur als einmaliger Impulsgeber.

Florian Hartl hat sein zu Ende gehendes Soziales Jahr genossen: „Heute hat mir ein Gründschüler das Seepferdchen auf seiner Badehose gezeigt. Im Oktober konnte er noch nicht schwimmen. Das ist schon toll.“

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