Noch schwer in Ordnung

6.12.2018, 15:36 Uhr
Noch schwer in Ordnung

© Foto: Andreas Regler

Ehe er zum besinnlichen Teil seiner Ausführungen kam, ließ er die Geschehnisse des zu Ende gehenden Jahres Revue passieren. Ein Haushaltsvolumen von aktuell rund 34,5 Millionen Euro sei für einen Ort wie Georgensgmünd eine gewaltige Leistung. Auch die Steuereinnahmen seien vortrefflich. Nur durch den Fleiß und das Geschick aller Arbeitnehmer und Arbeitgeber hätten viele Maßnahmen angepackt und vollendet werden können. Berghofer nannte als Beispiele vor allem Bauhof und Kläranlage. Angeschoben werden konnten Projekte wie das Haus Meiers-Beck, das im Ortszentrum "einmal ein Schmuckstück wird".

Zudem seien die Planungen zur Sanierung des Hallenbades ebenso wie die Erweiterung und Sanierung des Kindergartens Am Berg in die Wege geleitet worden. Nicht zu vergessen die neue Turnhalle, die vor Kurzem der Bevölkerung übergeben werden konnte. Rund 6,7 Millionen Euro seien hierfür zur Realisierung in die Hand genommen worden.

Berghofer hob ferner die "interkommunale Zusammenarbeit" in Form eines gemeinsamen Gewerbegebietes der Gemeinden Spalt, Röttenbach und Gmünd hervor und erwähnte die Fertigstellung des Radweges Richtung Aurach, der nun eine Verbindung nach Rothaurach darstelle. "Fehle nur noch der zugesagte Radweg nach Petersgmünd", merkte er an. Doch bei allen positiven Signalen, wie dies auch die Bewerbung als Fairtrade Town unterstreiche, hatte der Grünen-Fraktionssprecher dennoch eine kritische Anmerkung. Der geförderte Wohnungsbau geht ihm viel zu schleppend voran und "bezahlbarer Wohnraum fehlt dringend".

Zuversichtlich stimmten ihn jedoch die Diskussionen auf der jüngsten Klausurtagung und die darauf folgende Bauausschusssitzung. "Es scheint sich in dieser Richtung tatsächlich etwas zu ändern." Hinsichtlich der weiteren Siedlungspolitik am Ort wünschte sich Berghofer eine Gesamtkonzeption, die letztendlich auch die Flächenressourcen schont. "Mit dem Baugebiet Bleichel IV wurde mittels geplanter Reihen- und Mehrfamilienhäuser schon ein Schritt in die richtige Richtung getan".

Den demographischen Wandel vor Augen, würdigte Berghofer die Aktivitäten des Seniorenbeirats. "Doch auch wir im Gemeinderat werden uns künftig verstärkt mit Fragen zu Wohnformen im Alter, seniorengerechte Verkehrsplanung und ähnlichen Aspekten auseinandersetzen müssen", sagte er.

Zunehmende Anonymisierung

Ein Problem für die Gemeinde, für die das Wort "Gemeinschaft" identitätsbildend sei, könnte die zunehmend anonymer werdende Gesellschaft werden, die möglichst individuelle, rasche und am besten kostenlose Orientierung anstrebe. Zudem gebe es Gruppen in diesem Land, die die Bevölkerung gezielt verunsichere. Geschürt würden mit tradierten Mechanismen wie Hass, Neid, Ängsten, dem Alles-in-Frage-stellen, Zurückrudern und Hoffen, dass etwas hängen bleibt". Er sei deshalb dankbar, dass der Gemeinderat vor zwei Jahren seiner Idee gefolgt ist, der Allianz gegen Rechtsextremismus beizutreten. "Demokratie braucht Haltung. Und wer, wenn nicht wir, sollte da vorangehen", merkte der Grünen-Fraktionssprecher an.

Berghofer sprach aber auch von tollen Dorfgemeinschaften, rührigen Vereinen und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren "Es gilt Engagierte zu fördern und Nichtengagierte zu ermutigen, etwas für die Gemeinschaft zu tun", meinte er. Bei all den künftigen Herausforderungen sei es jedoch nicht möglich, es allen recht zu machen. Aufgabe im Gemeinderat müsse es deshalb sein, mit den Menschen im Gespräch und in den Entscheidungen transparent, stringent und am Gemeinwohl orientiert zu bleiben. "Dieses Ziel verbindet uns". Dem Gemeinderat attestierte er ein konstruktives und kollegiales, zumeist uneitles und stets konstruktives Miteinander". Dazu leiste Bürgermeister Ben Schwarz einen nicht unwesentlichen Anteil. Nach einem kollektiven Dank an alle Gemeindemitarbeiter und Bürger schloss er mit den Worten: "Gmünd ist, in vielerlei Hinsicht, sehr bunt. Und das ist gut so."

Ben Schwarz wiederum gab den Dank zurück und zollte den ehrenamtlich tätigen Gemeinderäten seinen Dank, denn gerade in diesem Jahr sei wegen der Vielzahl an Aufgaben die Anzahl der Sitzungen sehr extrem hoch gewesen. Dennoch habe er den Eindruck, dass der Spaß am Gestaltungswillen in diesem Gremium nach wie vor sehr ausgeprägt sei. Für die Gemeinderatswahl 2020 wünsche er sich, dass das demokratische Spektrum am Ort "weiterhin gut und breit aufgestellt ist".

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