Offene Behindertenarbeit: Starke Allianz für Menschen mit Handicap

31.10.2018, 15:34 Uhr
Offene Behindertenarbeit: Starke Allianz für Menschen mit Handicap

© Foto: Stefanie Graff

Beratung, Unterstützung im Alltag und Freizeitgestaltung, das sind die drei Aufgabenbereiche, in denen die OBAs aktiv sind. Selbstbestimmung und Teilhabe für alle lautet das Ziel ihrer Bemühungen. Getroffen haben sie sich im neuen Büro der Rummelsberger Diakonie im Erdgeschoss des Hilpoltsteiner Sparkassengebäudes.

Niederschwellig, neutral und kostenlos, so steht diese – wie die anderen Beratungsstellen des Verbunds – allen Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen oder chronischen Erkrankungen und ihren Familien offen. In Hilpoltstein und Roth gibt es vier Beratungsstellen, über die man Kontakt aufnehmen kann (siehe Kasten). Ohne Attest, ohne Bestätigung, ohne Überweisung. Anruf genügt. Man kann auch einfach vorbeikommen oder eine E-Mail schicken. Für ausführliche Beratungen können Hausbesuche vereinbart werden.

Ob Behindertenfahrdienst, gesetzliche Neuerungen, sozialrechtliche Leistungen, Hilfe beim Kontakt mit Behörden, Freizeitgestaltung oder einfach mal eine kleine Auszeit – die Profis von den OBAs kennen sich aus, können sowohl Lotse sein als auch selbst tatkräftige Hilfe organisieren. Egal, ob es darum geht, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen, besser mobil zu sein oder sich in einem schwieriger werdenden Alltag zurechtzufinden. Ob Stammtisch, Kino, Disko oder sportliche Action, kultureller Tagesausflug oder mehrtägige Urlaubsfahrt – in Sachen Freizeitgestaltung haben die OBAs für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis etwas zu bieten.

Was viele nicht wissen: Alle Freizeitangebote sind offen – auch wer nicht krank oder behindert ist kann teilnehmen. Die Programme liegen an vielen öffentlichen Stellen aus und werden auf den Homepages der Einrichtungen veröffentlicht. Die OBAs vermitteln bei Bedarf auch Betreuungskräfte zur Entlastung Angehöriger und Assistenzen zur individuellen Begleitung bei Aktivitäten.

Besteht ein Pflegegrad, können die Stunden für diese nebenamtlichen Kräfte über die Pflegekasse abgerechnet werden. "Wer Freunde daran hat, behinderte Menschen stundenweise im Alltag oder bei Hobbys zu unterstützen, kann sich gerne melden." Die OBAs versuchen stets, Tandems zu finden, die gut zusammenpassen.

Neben den tatsächlichen Schwellen, die sich behinderten und kranken Menschen im Alltag in den Weg stellen, sind es aus der langjährigen Erfahrung der OBAs heraus auch die Schwellen in den Köpfen, die sich immer wieder als Schranken entpuppen: "Viele Menschen, die Bedarf und Anspruch auf Unterstützung zur Teilhabe haben, kommen gar nicht auf die Idee, sich an uns zu wenden. Sie kennen uns nicht oder sind sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, Hilfe zu suchen und annehmen zu können."

Wer  Hemmungen hat, direkt Kontakt aufzunehmen, für den gibt es viele Möglichkeiten, sich auch ganz vorsichtig anzunähern. Zum Beispiel, indem man sich einfach mal beim monatlichen offenen Treff "Schemala" in Roth umschaut. Immer freitags sind von 19 bis 21 Uhr Tische beim Bäcker Schmidt am Ostring reserviert. Der nächste Termin ist am 23. November.

Kontaktmöglichkeit, Infos und Programme gibt es in den vier Beratungsstellen: Diakonie Neuendettelsau in Roth, Tel. (0 91 71) 85 96 37 10, E-Mail: OffeneHilfen-ND-RH-SC@diakonieneuendettelsau.de; Lebenshilfe Schwabach-Roth in Roth, Tel. (0 91 71) 97 54 11, E-Mail: oba@lebenshilfe-schwabach-roth.de; Regens Wagner in Hilpoltstein, Tel. (0 91 74) 25 36, E-Mail: offene-hilfen-rh-sc@regens-wagner.de; Rummelsberger Diakonie in Hilpoltstein, Tel. (0 91 74) 49 12 76, E-Mail: offene-angebote-rh@rummelsberger.net

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