Opfer auch noch lange leiden lassen

11.12.2015, 18:16 Uhr

Der Mann aus Rittersbach hatte in der Nacht zum 11. Januar 2015 seine Ex-Frau gefesselt, geknebelt und aus einem Dachbodenfenster geworfen. Die 47-Jährige starb an den Folgen des Sturzes.

Der 50-Jährige hat die Tat eingeräumt. Seit Mitte November wurde gegen den Bauhelfer vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth verhandelt. Gestern wurden die Beweisaufnahme beendet und die Plädoyers gehalten. Staatsanwalt Soldner sah den Tatbestand des Totschlags erfüllt und beantragte 13 Jahre und vier Monate Gefängnis.

Die Verteidiger Thomas Dolmany und Jochen Horn hielten neun Jahre Haft für ausreichend. Sein Mandant habe im Zustand einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung gehandelt, seine Schuldfähigkeit sei eingeschränkt, das müsse bei der Strafzumessung berücksichtigt werden, so Horn.

Das Schwurgericht unter Vorsitz von Richterin Barbara Richter-Zeininger folgte bei seinem Urteil weitgehend der Staatsanwaltschaft: Der nach Meinung des Gerichts voll schuldfähige Täter wurde wegen Totschlags und Freiheitsberaubung zu zwölf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Berücksichtigt wurden dabei zwar sein Geständnis und seine Reue, allerdings auch die lange Leidenszeit des Opfers.

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