„Outdoortag“ auf Eis gelegt

1.10.2016, 06:27 Uhr
„Outdoortag“ auf Eis gelegt

© Foto: Archiv/Regler

2013 fand der Outdoortag erstmals statt. Die Idee der Verantwortlichen in den beiden Rathäusern war es, gemeinsam an einem Tag das ganze Potential möglicher Freiluftaktivitäten, die das Hügelland und seine Seen in Sachen Sport so zu bieten haben, zu präsentieren. Damit wollte man einerseits die Attraktivität der Region für Aktivurlauber hervorheben und andererseits die Tourismussaison verlängern. Von Beachvolleyball über Mountainbiking, Nordic Walking und Klettern bis hin zum sogenannten Zorbing waren zu Land und zu Wasser die unterschiedlichsten Dinge geboten. Bei der Umsetzung gingen die beiden Kommunen allerdings recht gegensätzliche Wege: Während sich die Hopfenstadt (hier fand der Outdoortag jeweils in Enderndorf statt), mit kommerziellen Anbietern zusammentat, sorgten in der Rezatgemeinde, dem zweiten Veranstaltungsort, primär die örtlichen Vereinen dafür, dass ein entsprechendes Sportangebot auf die Beine gestellt wurde.

Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund des schlechten Wetters die Bilanz besonders schlecht ausgefallen war, sei man gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, das Konzept erst einmal nicht mehr weiter zu verfolgen, heißt es übereinstimmend aus beiden Rathäusern.

Schon die Terminfindung war ein Problem. In Georgensgmünd und Spalt sind über das gesamte Jahr verteilt zahlreiche Veranstaltungen geboten. Mit dem Outdoortag sei ein weiteres großes Event hinzugekommen, das von Verwaltung und Bauhof gestemmt werden musste, erklärte Nina Schuster. Und Vereine wie der DAV oder der TSV, die am Outdoortag selbst die Hauptarbeit leisteten, standen vor der Herausforderung, an einem zusätzlichen Wochenende freiwillige Helfer zu mobilisieren. Als im Herbst letzten Jahres die Entscheidung gegen den Outdoortag gefallen sei, hatte die Gmünder Touristikerin deshalb den Eindruck, diese seien „nicht böse, dass sie heuer für den Tag keine Ehrenamtlichen stellen müssen.“

Zielgruppe blieb aus

Darüber hinaus kam das Konzept auch bei der Zielgruppe, den Touristen, nicht so gut an wie gehofft. Hinsichtlich der Besucherzahlen sei es in Gmünd stets eine der am schlechtesten besuchten Veranstaltung gewesen, so Schuster. Von den Angeboten rund ums Thema Mountainbike einmal abgesehen, „das ist wirklich gut gelaufen.“ Am fehlenden Zulauf änderten weder der im letzten Jahr ins Leben gerufene Firmenwettbewerb, von dem sich die Organisatoren einen gewissen Aufschwung erhofft hatten, noch die Tatsache etwas, dass 2015 sogar der Bayerische Rundfunk im Vorfeld der Veranstaltung darüber berichtet hatte.

An zu wenig Werbung lag es jedenfalls nicht. Laut Nina Schuster seien neben Aufstellern vor Ort ebenfalls gezielt in regionalen sowie teilweise auch in überregionalen Publikationen Inserate platziert worden. Früchte getragen haben die Werbemaßnahmen trotzdem nicht. Den Großteil der Besucher machten nämlich Jahr für Jahr „ganz klar die Einheimischen“ aus, die Zahl der Auswärtigen sei hingegen überschaubar geblieben, heißt es aus dem Gmünder Rathaus. Nach drei wenig überzeugenden Jahren und nicht unerheblichen Kosten – in der Rezatgemeinde wurde nach Aussage von Schuster ein „mittlerer fünfstelliger Betrag“ investiert, zogen die Verantwortlichen nun also die Konsequenzen und legten den Outdoortag zunächst einmal auf Eis.

Wie es weitergeht, ob es zum Beispiel einen Ersatz geben wird, ist momentan noch vollkommen offen. „Da muss man sich erstmal zusammensetzen“, meinte Spalts Bürgermeister Udo Weingart auf Nachfrage. „Die Idee, einen Tag mit Bewegung in der Natur anzubieten, finde ich aber noch immer toll.“ Konkrete Pläne gibt es auf Spalter Seite bislang keine.

Auf Ideensuche

In Gmünd ist sich Nina Schuster ebenfalls sicher, dass „Outdoor ein Thema bleibt und nach wie vor gefragt ist.“ Wie ihre Spalter Kollegen ist auch sie auf der Suche nach einer neuen Marketing-Strategie.

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