Perfektes Turnwochenende in Roth

15.7.2018, 18:52 Uhr
Perfektes Turnwochenende in Roth

© Salvatore Giurdanella

Der Samstag beginnt früh, richtig früh. Während die Sportler noch in den Klassenzimmern beiderseits der Brentwoodstraße schlummern – übrigens auch die Gmünder Teams, die sich den Spaß, in ihren (früheren) Schulen endlich einmal ungestraft schlafen zu dürfen, nicht entgehen lassen – müssen andere schon arbeiten. Um kurz nach vier Uhr morgens legen die ersten der fast 200 Helfer, die dieses Event möglich machen, los.

Denn für das Frühstück muss allerlei ausgepackt, portioniert und auf die Essensstationen verteilt werden, bevor der große Ansturm kommt: Ab sechs Uhr wollen nämlich innerhalb kurzer Zeit hunderte hungriger Münder mit Müsli, Semmeln, Kaffee, Kakao und Ähnlichem mehr versorgt sein. Auch die verschiedenen Wettkampfgerichte, die mit Kampfrichtern der Bayerischen Turnerjugend (BTJ) einerseits und Helfern der teilnehmenden Vereine andererseits besetzt sind, bereiten sich schon ab sieben Uhr auf den anstrengenden Tag vor.

Während die letzten Sportler in der Mensa der Wilhelm-von-Stieber-Realschule noch Kraft für einen langen Wettkampftag tanken, geht es für die ersten Teams schon mit dem Wettkampf los. Im Freibad der Kreisstadt kämpfen die Schwimmstaffeln um Punkte. Gleichzeitig starten in den Turnhallen des Schulzentrums auf jeweils zwei Wettkampfflächen die Turn- und Tanzvorführungen. Und auf der Kreissportanlage wird auch schon fleißig geworfen und Staffel gelaufen.

Perfektes Turnwochenende in Roth

© Salvatore Giurdanella

Bis zum späten Nachmittag geht es zwischen Gymnasium und Kreissportanlage zu, wie in einem Wespennest: Mannschaften pilgern zwischen den einzelnen Sportstätten hin und her, bereiten sich auf die nächste Disziplin vor, warten gespannt auf ihre Wertungen oder ruhen sich einfach ein wenig aus – der ganz normale Wettkampfwahnsinn eben. Dazwischen wuseln Heerscharen von Helfern in ihren grünen Shirts umher: Kampfgerichte betreuen, Auskünfte erteilen (passenderweise haben sie sich #fragmich! auf die Shirts drucken lassen), für Nachschub an Essen und Getränken sorgen, Tische abwischen. . . – es gibt viel zu tun.

Aber die Mühe wird belohnt: Egal ob Sportler, Betreuer oder BTV-Offizielle – von allen Seiten gibt es viel Lob für die Ausrichter. So stellte etwa die für Tuju-Wettkämpfe im BTV verantwortliche Landesfachwartin, Marion Schmidt, mit Freude fest: "Man merkt einfach, dass das Ganze hier ein Verein organisiert hat, der aktiv an Tuju-Wettkämpfen teilnimmt." Dass dies seit 13 Jahren einmal wieder der Fall ist, freue sie ebenso, wie die Tatsache, dass es das erste Turnerjugendtreffen seit 2004 ist, das in Franken stattfindet.

Neben der hervorragenden Organisation werden auch immer wieder die kurzen Wege gelobt. Alle Wettkampfstätten sind schnell und einfach zu erreichen. Dadurch können sich die Mannschaften auf den Sport konzentrieren und müssen nicht ewig zur nächsten Disziplin pilgern. Und die Zuschauer haben die Möglichkeit, viel vom Wettkampf zu sehen.

Treffen wird Wirklichkeit

Auch die "Main Plaza" kommt sehr gut an: Den Pausenhof der Realschule haben die Organisatoren vom TSV Georgensgmünd für das vergangene Wochenende kurzerhand in das Herz des Turnerjugend-Treffens verwandelt. Denn nicht umsonst heiße das Ganze ja Turnerjugend-Treffen, meint Birgit Gaßmann vom Organisationsteam. Zusammenkommen, Bekannte aus anderen Vereinen treffen und sich unterhalten, das sei die Idee hinter der Plaza. Aber auch für das leibliche Wohl wird hier gesorgt.

Die Gmünder Männergymnastik kredenzt Currywurst, Bratwürste und vegetarische Nudelpfanne, und ein paar Meter weiter warten Kaffee und Kuchen oder ein Eis auf Abnehmer. Dazwischen geht das Konzept der Organisatoren auf: Es wird gelacht, geredet und gegessen, andere entspannen in den Liegestühlen im Schatten, während wieder andere noch einzelne Figuren üben oder die Frisur für das Tanzen vorbereiten. Auch die Slackline und das Speed-Stacking locken immer wieder Neugierige an.

"Aus unserer Sicht war es eine runde Sache", zieht der Vorsitzende des TSV Georgensgmünd, Volker Straubinger, am späten Nachmittag Bilanz. "Die Organisation hat wunderbar geklappt." Und mindestens genauso wichtig: "Es hat Spaß gemacht." Dem pflichtet auch Thomas Gaßmann, einer der Hauptverantwortlichen beim TSV, bei: "Eine rundum gelungene Sache, so hatten wir uns das gewünscht", meint er, um im selben Atemzug festzustellen: "Die Realität hat alles übertroffen!"

Die Siegerehrungen fanden am Abend im Rahmen eines Showabends, bei dem die besten Gruppen ihr Können noch einmal demonstrieren durften, statt. Im Anschluss stieg im Schulzentrum die Tuju-Party.

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