Peter "Subbie" Hümmer spielte in der Kulturfabrik

30.3.2017, 13:58 Uhr
Peter

© Foto: Hans von Draminski

Die Schwarzweiß-Aufnahmen, die der Bluesgitarrist und -sänger Hümmer von einer Reise in den Süden der USA mitgebracht hat, atmen das Lebensgefühl der Region um New Orleans, die Atmosphäre zwischen trügerischem Plantagen-Idyll und machtvoller Lust am Dasein mit morbiden Untertönen, wie sie beispielsweise die "Marching Bands" im Schmelztiegel New Orleans verkörpern.

Den Soundtrack dazu liefert Hümmer mit rauer Stimme und einem Händchen für ungeschliffenen, kraftvollen, mit Ecken und Kanten daher kommenden Rootsblues. An der Wand hängen Bilder von Herrenhäusern und Sklavenhütten – Hümmer intoniert die wehmütigen Songs derer, die in dieser noch nicht all zu lange vergangenen Welt leben mussten.

Das können Coverversionen von Klassikern sein, von unsterblichen Hymnen, die von der Blues-Gründergeneration um W. C. Handy und T Bone Walker geschrieben wurden. Aber auch eigene Songs, inspiriert von Louisiana im Allgemeinen und New Orleans im Besonderen, hat "Subbie" Hümmer im Programm.

Zwischendurch verlost er noch einen Gitarrentorso für einen guten Zweck: Die Flutkatastrophe vor ein paar Jahren hat viele Existenzen vernichtet, hat manchem Bewohner von New Orleans die Leichtigkeit genommen, hat der Party am Rande des Abgrunds ein jähes Ende bereitet. Noch immer sind viele mit dem Wiederaufbau beschäftigt, der mangels finanzieller Mittel nur langsam voran kommt.

Melancholie leben

So gelingt Peter Hümmer, was tausend Konzerte nicht schaffen: Er erinnert daran, wo der Blues herkommt und er macht klar, dass es auch über ein Jahrhundert nach dem offiziellen Ende von Sklaverei und Unterdrückung noch genügend Gründe gibt, den Blues zu haben und die Melancholie zu leben. Bemerkenswert.

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