Pfad mit kleinen Steinchen

1.12.2016, 16:18 Uhr
Pfad mit kleinen Steinchen

© Foto: Scherbel

Vor kurzem hat sie ihr Konzept im Rahmen einer Ausstellung präsentiert, jetzt trat sie damit vor den Stadtrat. Der stimmte denn auch mehrheitlich dafür, dass auf der Grundlage ihres Konzepts weitergearbeitet wird. Doch es gab auch sechs Gegenstimmen, einige von ihnen meldeten sich deutlich zu Wort.

Ihre Arbeit gehe sehr behutsam mit der Stadt um, erklärte Anne Rumetsch vor den Schautafeln ihres Wettbewerbsbeitrags. Für die Aufgabe – einen Rundweg mit Präsentation der Challenge-Sieger, die Kennzeichnung besonderer Orte, Infotafeln und eventuell eine Dauerausstellung – hatte sie aus den Symbolen der drei Sport-Disziplinen ein Logo entwickelt, „das immer wiederkehrt“, dazu das kleingeschriebene „roth“.

Die Symbole finden Platz auf widerstandsfähigem, patina-behafteten Corten-Stahl, der zu Stelen verarbeitet an mehreren besonderen Orten in der Stadt steht. Auf den (ausgesägten) Stelen werden Infos angebracht, eventuell ergänzt mit einer Fußplatte, auf der der Fußabdruck des jeweiligen Siegers eingedrückt ist.

Wichtig sei ihr, so Rumetsch, der respektvolle Umgang mit der Stadt, sie soll nicht überfrachtet werden, sondern vorhandene Möglichkeiten (wie Geländer oder Handläufe) für das Anbringen der Logos genutzt werden. Ihre Vision vom „Walk of Triathlon“ durch die Stadt sei: „Nicht schreiend bunt, sondern zurückhaltend, aber selbstbewusst.“

„Warum ausgerechnet Corten-Stahl“, schimpfte jedoch FW-Stadtrat Falko Fabianek über das „abgedroschene“ Material, das er „altes Gelumpe“ nannte. Und seine Fraktionskollegin Sonja Möller sah in der Präsentation so etwas wie „des Kaisers neue Kleider“: Der Stadtrat habe nämlich ursprünglich — nach dem Antrag der SPD auf so einen „Walk of Triathlon“ vor fünf Jahren — etwas ganz anderes beabsichtigt. „Jeder sieht, dass es nicht das ist, was beantragt war.“ „Viel Geld und viel Arbeitskraft“ koste das Projekt — sie sei „nicht überwältigt“.

„Mit Ihrer Mehrheit“

Doch Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann erinnerte die Stadträte daran, dass das Konzept für den Wettbewerb mit einer Arbeitsgruppe „auf der Basis des Antrags entwickelt“ und „mit Ihrer Mehrheit beschlossen“ worden sei. Zum Material fügte sie an, Corten-Stahl sei immer noch zeitgemäß, robust, nicht schreiend im Stadtbild, wenig anfällig für Graffiti — „und bezahlbar“. Was im Übrigen die Arbeitszeit für den Wettbewerb betreffe: „Das war mein Freizeitvergnügen.“

Von den Kosten für den Wettbewerb (insgesamt 50 000 Euro) übernehme etwa die Hälfte die Städtebauförderung, für die Umsetzung sei die Sparkassenstiftung mit im Boot.

Als weitere Pläne im Zuge des Triathlon-Pfades durch die Stadt nannte sie die Aufwertung des Triathlon-Ursprungsortes: der Platz gegenüber der ehemaligen TSV-Halle, „derzeit ziemlich armselig“, weil mit Versorgungskästen und abgestorbenen Bäumen bestückt, solle zum ersten „besonderen Ort“ werden. Außerdem wolle die Stadt die „relativ scheußliche“ Wegeverbindung vom Stadtgarten zur Innenstadt (mit Städtebaufördermitteln) dann gleich aufpolieren.

„Ausgesprochen schön“ nannte das Konzept von Anne Rumetsch, das den Wettbewerb unter 62 eingereichten Arbeiten gewonnen hat, die CSU-Stadträtin Dr. Daniela von Schlenk. Der Imagewandel hin zu einer Stadt des Sports tue Roth gut, Rumetschs Entwurf unterstreiche das „auf sehr angenehme Weise“.

Dank an die SPD

Dass der Entwurf von Anne Rumetsch „ja nicht umsonst gewonnen hat“, ergänzte Fraktionskollege Daniel Matulla, und er sprach der SPD für deren Antrag sogar seinen Dank aus. Dass er dann weiterentwickelt wurde, „war gut so“.

Die SPD schließlich sei von dem Konzept der Architektin, so betonte Sven Ehrhardt, „sehr angetan“ — auch wenn die Stadtverwaltung es „ausgeweitet und interpretiert“ habe. Ehrhardt: „Es gefällt uns sehr gut.“ Die Ideen „fügen sich ein und nehmen den historischen Charme der Stadt auf“, im Walk of Triathlon liege „sehr viel Potenzial“, er könne ein „kleiner Beitrag zur Belebung der Innenstadt sein“.

Seine Idee: den Pfad mit Beschilderung auf die Challenge- Laufstrecke rund um Roth ausweiten — „ein schöner Kompromiss aus Sportbegeisterung und Berücksichtigung des historischen Charmes der Innenstadt“.

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