Rathaus Eckersmühlen: Neubau oder Umbau?

28.11.2018, 16:06 Uhr
Rathaus Eckersmühlen: Neubau oder Umbau?

© Foto: Carola Scherbel

Die Kindergroßtagespflege ist eine Kinderbetreuungsform zwischen Tagesmutter und Kinderkrippe oder Kindergarten. In Roth gibt es bereits die "Pusteblume" und das "Spatzennest" für Kleinkinder bis zwei beziehungsweise drei Jahre. In Eckersmühlen soll jetzt eine weitere dazukommen. Vier Umbauvarianten des früheren Rathauses zum Haus für Kinder hatte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann vorgeschlagen, schon im vorberatenden Bauausschuss hatte die Präferenz klar bei der mit 830 000 Euro teuersten, aber praktisch barrierefreien Lösung mit einem Aufzug ins Obergeschoss gelegen.

Doch auch dort hatten sich schon Gegner zu Wort gemeldet, und Falko Fabianek (Freie Wähler) tat es nun noch einmal: Der Umbau eines alten Gebäudes sei teurer und umständlicher als der Neubau eines kindgerechten barrierefreien Hauses auf der grünen Wiese. Stattdessen ließe sich das Rathaus zu einem guten Preis verkaufen und ein Neubau an anderer Stelle leichter und größer realisieren.

Sanierung sowieso nötig

Doch für einen Verkauf habe die Mehrheit im Stadtrat bereits gefehlt, erinnerte Bürgermeister Ralph Edelhäußer an vorangegangene Verkaufsversuche. Und sanieren müsse man das seit 40 Jahren nicht mehr als Rathaus genutzte Gebäude sowieso, ergänzte der Eckersmühlener SPD-Stadtrat Peter Ulrich.

Auf den Einwand zu hoher Kosten, den auch CSU-Rätin Dr. Daniela von Schlenk teilte, entgegnete der Bürgermeister mit dem Verweis darauf, dass "ein Neubau auch nicht ganz billig zu haben ist". Die rege Bautätigkeit in Eckersmühlen mache die Großtagespflege (für zehn Kinder gleichzeitig, insgesamt für bis zu 16 Kinder) aber erforderlich. Und: Daneben ginge die Planung für ein ganzes Kinderhaus in Eckersmühlen zusätzlich weiter.

Die Kita-Lösung sieht SPD-Fraktionssprecher Andreas Buckreus überdies nicht unbedingt als endgültig an: "Das Gebäude können wir später vielleicht auch anders nutzen", spekulierte er; zum Beispiel als Seniorentreff.

Die Frage der Aufsichtspflicht beschäftigte FW-Stadträtin Sonja Möller: Wie sei es möglich, dass zwei Mitarbeiter gleichzeitig zwei Kindergruppen und ein Kind im Aufzug beaufsichtigen? Das aber "ist Aufgabe des Trägers", beschied Hauptamtsleiter Stefan Krick, die Stadt sei hier nur Bauherrin. Als weitere Argumente gegen den Ausbau führten Dr. von Schlenk und Sonja Möller die Lage der künftigen Kindertagesstätte "direkt an der Straße" und "ohne Außenflächen zum Spielen" ins Feld.

Doch schließlich wurde der Umbauplan mit 21 Stimmen gegen drei CSU- und vier FW-Stimmen gebilligt. Die ernüchternde Folge sieht für Falko Fabianek so aus: "Damit rutscht das Hallenbad wieder ein Stück weiter in die Zukunft."

Keine Kommentare