Reise in die Keltenzeit beim Fest in Landersdorf

22.9.2017, 17:12 Uhr
Reise in die Keltenzeit beim Fest in Landersdorf

© Foto: Eva Schultheiß

Zum Teil als Kelten gekleidete NHG-Mitglieder verkauften Literatur zum Thema "Kelten", informierten über deren Schmuck und Waffen oder boten "Keltenplätzchen" an, die sie aus Zutaten bereiteten, die schon die Kelten nutzten: Hafer, Honig, Butter und Eier.

Auch andere gewandete Gruppen unterstützten die NHG. So besuchte heuer erstmals die Keltensippe Touta Nanto En vom Inn das Keltenfest. Diese hat sich Wissen über das Salzsieden in keltischer Zeit angeeignet. In einem großen Tontopf brachten sie Sole aus dem Bergwerk Bad Reichenhall mit. Angelehnt an Grabungsfunde bauten sie ihre Anlage, eine von aufrecht stehenden Flachziegeln begrenzte Feuerstelle. Da hinein stellten sie Tonrohre und auf diese unten abgerundete Tongefäße, in denen das Wasser der Sole verdampfte, bis in den Gefäßen nur noch zusammengebackene Salzkristalle übrig blieben. Waren diese abgekühlt und entnommen, mussten sie auf einem Holzteller mit einem Stößel zerkleinert werden.

Auch die Kelten, die im Raum Thalmässing siedelten, bezogen ihr Salz wohl aus dieser Gebirgsregion, denn es gibt keine näheren Salzvorkommen.

Wie bunte Bänder mit Hilfe von geschlitzten Brettchen hergestellt wurden, konnten die Besucher ebenfalls bestaunen.Verwendet wurde die Bänder zum Verzieren der Kleidung, denn in der Vorgeschichte kleidete man sich durchaus farbenfroh.

Herbert Lehmeyer von den Freunden der Vor- und Frühgeschichte Landersdorf zeigte, wie man einst gülden glänzende Bronzegegenstände goss. In einem Tiegel schmolz er auf einer Herdstelle mit Hilfe von Holzkohle Kupfer und Zinn. Diese flüssige Legierung goss er in die Sandform eines Messers. Nach dem Abkühlen trennte er die beiden Hälften der Form und konnte das glänzende Metallstück entnehmen. "Neu ist es nicht so dunkel, wie man es bei Ausgrabungen findet", erläuterte Lehmeyer.

Anderswo gab es Schalen, die in Form und Verzierung der bei archäologischen Ausgrabungen belegten Keramik entsprechen. Ebenfalls im (Verkaufs-)Angebot: Bunte Glas-Armreife und -Ringe, wie sie auch schon die Kelten trugen.

Hungrig musste beim Keltenfestebenfalls niemand bleiben. Es gab gegrillte Bratwürste mit Gewürzen, die es zur Zeit der Kelten gab. Ganz neuzeitlich boten aber auch die Dorffrauen Kaffee und Kuchen an.

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