Rhona Schmidt kämpft sich zu Silber

RÖTTENBACH - Rhona Schmidt, Leichtathletin vom TSV Röttenbach /LG Landkreis Roth, hat trotz einer Verletzung bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Bremen aufgetrumpft. Sie wurde Vizemeisterin im Kugelstoßen der U 16.

Die Vorzeichen waren alles andere als gut. Ein paar Tage vor den deutschen Meisterschaften lag die 15-jährige Schülerin mit annähernd 40 Grad Fieber im Bett und hatte sich zudem bei einem verunglückten Trainingsstoß am Handgelenk verletzt. Bis zum Wettkampftag musste Rhona Schmidt mit allerlei Hausmittelchen versorgt werden, da viele Erkältungsmedikamente auf der Dopingliste stehen und deshalb vor der deutschen Meisterschaft für sie tabu waren.

Trotzdem: Im Bremer Leichtathletik-Stadion entwickelte sich von Beginn an ein Dreikampf zwischen der bestgemeldeten Cimberly Dreistein (TSV Bayer 04 Leverkusen), Charlie-Lou Winkelmann (Magdeburger LV Einheit e.V.) und der Röttenbacherin. Nach nervösem Beginn lag Winkelmann mit 13,89 Metern nach dem ersten Durchgang vor Dreistein (13,59 Meter) und Schmidt (13,04 Meter), deren verletztes Handgelenk nun Probleme bereitete und getaped werden musste.

Neue Bestleistung

Im zweiten Durchgang führte dann kurzzeitig Schmidt mit 13,91 Meter, bevor Winkelmann postwendend mit 14,13 Metern konterte. Doch Schmidt steigerte sich in Durchgang drei auf 13,98 Meter und lag nun auf Platz zwei. Bis zum fünften Durchgang konnte sich keine der drei Athletinnen mehr verbessern. Dann gelang Dreistein mit 14,90 Meter der bislang weiteste Stoß ihrer Laufbahn — sie setzte sich damit an die Spitze des Feldes, vor Winkelmann, die ihre persönliche Bestleistung im fünften Versuch ebenfalls auf 14,42 Meter steigern konnte.

Vor dem verbliebenen letzten Durchgang lag die Röttenbacherin somit auf dem Bronzerang. Zur Freude ihrer Anhänger um die Trainer Rudi Liebisch und Wolfgang Eberler war Schmidts Kampfgeist jetzt aber so richtig entfacht und trotz der widrigen Umstände gelang ihr mit 14,49 Metern ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung, die sie auf den umjubelten Silberrang zurück katapultierte.

Noch am Wettkampfort gratulierte der Nachwuchsbundestrainer und informierte Schmidt darüber, dass sie in den Bundeskader aufgenommen ist und bereits im September ihren ersten Bundeslehrgang an der Sportschule in Kienbaum bei Berlin besuchen kann. Bei der Siegerehrung durfte sie sich dann überglücklich die Silbermedaille umhängen lassen und sich auch darüber freuen, dass sie den 16 Jahre alten mittelfränkischen Rekord ihrer Vereinskollegin Stefanie Griesbauer (14,38 Meter) verbessert hatte.